Zertifiziertes
Cochlea Implantat
Zentrum Bremen
Hilfe bei Hörverlust und angeborener Taubheit
Hilfe bei Hörverlust und angeborener Taubheit
Das von der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zertifizierte Cochlea Implantat Zentrum Bremen im DIAKO in Bremen-Gröpelingen ist das einzige Cochlea-Implantat Zentrum Bremens. Hier werden Menschen aus ganz Bremen, Bremen-Nord und Norddeutschland bei Schwerhörigkeit bzw. Hörverlust behandelt.
Cochlea-Implantate sind elektronische Hörhilfen, die die Funktion der ausgefallenen Hörsinneszellen im Innenohr übernehmen. Dabei wird der Schall über ein Mikrophon aufgenommen und in eine Abfolge elektrischer Impulse codiert. Diese künstlichen Impulse werden auf den noch intakten Hörnerv übergeleitet. Die so ausgelösten Höreindrücke können vom Betroffenen allmählich verstanden und interpretiert werden. Auf diese Weise sind ein Sprachverstehen bei Erwachsenen und zusätzlich der Spracherwerb bei Kindern grundsätzlich möglich.
Ein Cochlea-Implantat setzt sich aus zwei Teilen zusammen.
Kinder oder Erwachsene, die taub geboren werden oder aufgrund einer Erkrankung hochgradig schwerhörig werden und denen mit konventionellen Hörgeräten oder durch eine Mittelohroperation aufgrund des Hörverlustes keine ausreichende Hörinformation vermittelt werden kann, können sich eine elektronische Hörhilfe implantieren lassen: das sogenannte Cochlea-Implantat.
Der Implantation eines Cochlea-Implantates gehen umfangreiche Untersuchungen und diverse apparative Tests wie Tests des Hörens und des Sprachverstehens, Überprüfung der Leitfähigkeit des Hörnerves sowie bildgebende Verfahren wie eine Computertomographie und eine Magnetresonanztomographie voraus.
Die Operation wird im DIAKO in Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa zwei Stunden. Nach der Operation ist ein stationärer Aufenthalt von vier bis fünf Tagen notwendig. Nach vier bis sechs Wochen wird die Hörhilfe das erste mal angeschaltet. Zwar hört man nicht von Anfang an "normal", sondern zunächst nur Geräusche, doch langsam aber sicher hört und versteht man immer mehr. Denn das Hören muss neu gelernt werden.
Ein Mikrofon am Ohr empfängt Geräusche aus der Umgebung. Der Sprachprozessor verarbeitet dieses Signal und überträgt es auf das unter der Haut liegende Implantat. Dort wird das Signal in elektrische Impulse für den Hörnerv übersetzt. Diese Impulse werden von dort weiter an das Gehirn gesendet und ermöglichen so das Hören.
Dafür ist eine ambulante Hör- und Sprachtherapie vorgesehen, die von einer erfahrenen Sprachheilpädagogin durchgeführt wird. Das Hören wird über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren durch diese Hör- und Sprachtherapie geschult und das Gehirn auf die durch das Cochlea-Implantat gesendeten Reize eingestellt.
Anfangs sind mehrere Therapiesitzungen in der Woche notwendig. Auch die elektronische Einstellung im Cochlea-Implantat muss den Bedürfnissen des Einzelnen regelmäßig angepasst und verbessert werden, bis der Cochlea-Implantatträger das Gefühl hat mit einer Einstellung optimal zu hören. Ist dieses Ziel erreicht, so sind Kontrollen nur noch ein Mal pro Jahr notwendig.
In speziellen Fällen ist eine stationäre CI-Rehabilitation erforderlich, die in einer externen Einrichtung durchgeführt wird.
Ein CI besteht aus einem äußeren Teil mit Mikrofon, Sprachprozessor und Sendespule sowie einem inneren Teil (Empfangsspule, Stimulator und Elektroden), der während einer ungefähr zwei Stunden dauernden Operation implantiert wird. Die Operateurin oder der Operateur führt kleine Elektrodenbündel in die Hörschnecke (Cochlea) ein, die den Hörnerv stimulieren. Diese Impulse muss das Gehirn dann neu interpretieren, ein bisweilen langwieriger Lernprozess. »Das ist der schwierigste Teil auf dem Weg, um wieder hören zu können«, sagt Professor Dr. Ercole Di Martino, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Leiter des zertifizierten Cochlea-Implantat-Zentrums im DIAKO. Die Rehabilitation kann sich bis zu zwei Jahre hinziehen und wird im DIAKO ambulant durchgeführt. Sie verlangt von den Patienten Durchhaltevermögen und Ausdauer.
Professor Dr. Ercole Di Martino hat im DIAKO europaweit erstmals schon 2016 minimalinvasiv eine elektronische Hörhilfe, ein sogenanntes Cochlea-Implantat, gewechselt. „Das gab es bisher nicht: Ein Implantat wurde über einen minimalinvasiven Zugang gewechselt. In der Fachliteratur finden sich darüber keinerlei Hinweise. Lediglich in China gab es zwei Fälle, aber dort ist das Verfahren überhaupt nicht beschrieben. Insoweit ist es gut möglich, dass es sich bei dieser im DIAKO durchgeführten Operation nicht nur um eine Europapremiere, sondern vielleicht sogar um eine Weltpremiere handelt“, betont der Chefarzt. „Bremer Zugang“ nennt sich diese Methode, die auch in Fachzeitschriften, wie Laryngo-Rhino-Otologie Erwähnung findet.
„Der Einsatz der Implantate wird bei uns im DIAKO seit 2016 minimalinvasiv durchgeführt. Das Verfahren habe ich über die Jahre selbst entwickelt“, betont der Chefarzt. Konkret bedeutet die minimalinvasive Methode für den Patienten: kleinerer Schnitt, geringeres Trauma, kaum Schmerzen und eine mögliche Verkürzung des Krankenhausaufenthaltes. Die Operation ist schonender und die Patienten können sich entsprechend schneller erholen.
Bei korrekter Indikationsstellung, wenn es also einen medizinischen Grund für die Opration gibt, werden in der Regel die Kosten für das Cochlea-Implantat von der Krankenkasse übernommen. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, in wie weit die Kosten für verordnete medizinisch notwendige Hilfsmittel übernommen werden.
Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Dipl.-Ing. (FH) Hörtechnik und Audiologie
Prof. Dr. Ercole Di Martino, Chefarzt der HNO-Klinik, hält regelmäßig Vorträge unter dem Titel „Behandlungsmöglichkeiten bei Schwerhörigkeit". Der Vortrag erläutert welche Optionen hörgeschädigte Menschen heute haben und klärt dabei über die Funktion von Cochlea-Implantaten auf. Interessierte finden weitere Informationen auf der Website der DIAKO Gesundheitsimpulse.