Die Behandlung der Harnsteine richtet sich nach der Größe, Lokalisation und Steinzusammensetzung.
Konservative Therapie:
Bei kleineren Steinen, die sich bereits im unteren Harnleiterdrittel befinden, kommt grundsätzlich ein konservatives Vorgehen in Betracht. Hierbei wird unter Gabe von Schmerzmitteln und krampflösenden Medikamenten ein Abgehen des Steins abgewartet (Spontanabgang). Geschieht dies nicht, sind die Schmerzen zu stark oder tritt Fieber auf erfolgt eine interventionelle Therapie zur Steinentfernung.
Die Harnleiter- und Nierenspiegelung (Ureterorenoskopie):
Für diesen Eingriff stehen feine endoskopische Instrumente zur Verfügung mit denen der gesamte Harntrakt untersucht und Steine entfernt werden können. Hierzu wird das Endoskop über die Harnröhre, den natürlichen Eingang zum Harntrakt, eingeführt. Es ist kein Zugang von außen im Sinne eines Hautschnitts erforderlich. Über das Endoskop können Steine mit einem Steinfang-Körbchen (Dormia) oder einer Fasszange entfernt werden. Große Steine werden zuvor mittels einer Laserfaser aufgearbeitet. Für schwer erreichbare Steine stehen flexible Geräte zur Verfügung. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und in der Regel unter stationären Bedingungen. Vorbereitend für eine Harnleiter- und Nierenspiegelung wird in der Regel etwa zwei bis drei Wochen vor dem Eingriff eine Harnleiterschiene eingelegt. Nach der Spiegelung wird noch intraoperativ eine neue Harnleiterschiene eingesetzt. Diese wird in der Regel durch den niedergelassenen Urologen nach etwa einer Woche im Rahmen eines ambulanten Eingriffs entfernt.
Die perkutane Nephrolitholapaxie (mini-PNL):
Bei größeren Nierensteinen kann die Behandlung mittels perkutaner Nephrolithotomie erforderlich werden. Bei diesem endoskopischen Verfahren wird die Niere durch die Haut unter Ultraschall- und Röntgenkontrolle punktiert und der Operateur kann über diesen Zugang auch größere oder schwer erreichbare Steine (ab ca. 1,5 cm) erfolgreich behandeln. Der Zugang wird mittels Gewebekleber verschlossen. Vorteil dieses Verfahrens ist eine relativ schnelle Steinbehandlung, im Vergleich zur Spiegelung ist das Blutungsrisiko höher. Welche Steintherapie für Sie individuell die Richtige ist, besprechen Sie gemeinsam mit dem Arzt vor dem Eingriff bei einem Vorbereitungstermin in unserem Sprechstundenbereich.