Die Frauenklinik therapiert die weibliche Harninkontinenz, die Urologie die der Männer. Chirurgen behandeln Stuhlinkontinenz von Frauen und Männern. Der Schlüssel zum Behandlungserfolg liegt in der fächerübergreifenden Zusammenarbeit.
Zunächst versuchen die Experten, mit konservativen Maßnahmen die Beschwerden zu lindern. Bei der männlichen Harninkontinenz werden zum Beispiel Beckenbodengymnastik, Biofeedback und/oder eine medikamentöse Therapie angewendet. Sind die konservativen Behandlungsoptionen ausgeschöpft und haben keinen Erfolg gebracht, stehen diverse operative Techniken zur Verfügung. Hierzu zählen unterschiedliche Schlingen und Ballonsysteme sowie auch ein künstlicher Schließmuskel.
Die hyperaktive Blase kann auch mit dem aus der Schönheitschirurgie bekannten Nervengift Botox behandelt werden. Im Rahmen eines minimalinvasiv durchgeführten Eingriffes wird das Botulinumtoxin an verschiedenen Stellen in die Blasenmuskulatur injiziert. Dadurch entspannt sich die Muskulatur und die Harnblase kann mehr Urin über einen längeren Zeitraum speichern. Der Patient bemerkt weniger Harndrang, entleert die Blase in größeren Abständen und die störende Dranginkontinenz bessert sich.