Dr. Niclas Schwartau fungiert seit 2018 als Leitender Oberarzt in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im DIAKO und ist seit vielen Jahren Spezialist auf dem Gebiet der Kopf- und Hals-Tumorchirurgie.
Wie erkenne ich einen Kopf- oder Hals-Tumor?
Dr. Niclas Schwartau: Ein häufiges Erstsymptom ist länger bestehende Heiserkeit. Zum Teil machen sich Tumore in den oberen Atem- und Speisewegen aber auch mit Schluckstörungen wie Verschlucken und Husten oder Luftnot bemerkbar. Aber auch Schwellungen am Hals, oder anderen Regionen am Kopf, können ein erstes Symptom sein.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Dr. Niclas Schwartau: Das ist ganz unterschiedlich. Hier stehen uns operative Methoden zur Verfügung, die zum Beispiel in Verbindung mit einer anschließenden Bestrahlung angewendet werden. Auch Chemotherapien werden genutzt. Entsprechend dem individuellen Krankheitsbild und den gesundheitlichen Notwendigkeiten kommen die verschiedenen Behandlungen auch in Kombination zum Einsatz. Es wird dabei für jeden Patienten, nach Sicherung der Diagnose, ein individuelles Behandlungskonzept in einer interdisziplinären Tumor-Konferenz erstellt. In dieser Konferenz sind alle, an der Behandlung von Krebspatienten beteiligten, Fachdisziplinen vertreten und sprechen eine gemeinsame Empfehlung aus.
Wie sieht das Leben der Betroffenen nach der Behandlung aus?
Dr. Niclas Schwartau: Jeder Patient ist unterschiedlich belastet, mancher hat durch die Therapie kaum Beschwerden, andere wiederum sind stark eingeschränkt. Aus diesem Grund haben die Patientinnen und Patienten auch nach der Entlassung aus der stationären Versorgung, neben der weiteren Betreuung durch den niedergelassenen Facharzt und Hausarzt, eine enge Anbindung an uns, über die regelmäßige Vorstellung in unserer Nachsorgesprechstunde. Die Sprechstunde findet im ersten Jahr nach Diagnosestellung regelhaft alle drei Monate statt, bei Bedarf auch häufiger. Direkt nach der Diagnosestellung findet außerdem die Kontaktaufnahme mit unserer Selbsthilfegruppe für Kopf-Hals-Tumorerkrankte statt. Frank Denecke ist Leiter dieser Selbsthilfegruppe und als selbst Betroffener ein wichtiges Bindeglied in der Kommunikation. Noch während des stationären Aufenthaltes besucht er häufig unsere neuen Patientinnen und Patienten.
Zum Videokanal des DIAKO