Diagnostik und Therapie

Gibt es Risikofaktoren für einen Hodentumor?

Als Risikofaktoren für die Entstehung eines Hodentumors gelten das Vorliegen von Bauch-, Pendel- oder Leistenhoden, auch nach erfolgter operativer Lagekorrektur. Betroffene Männer bzw. Jungen haben ein zehn- bis fünfzehnmal höheres Risiko im Laufe ihres Lebens an einem Hodentumor zu erkranken. Zusätzlich werden auch genetische Faktoren und Ernährungsgewohnheiten diskutiert.

Welche Symptome treten bei einem Hodentumor auf?

Der Hodentumor fällt meistens durch eine schmerzlose Verhärtung des Hodens auf. Diese erkennt der Patient oft durch eine Selbstuntersuchung. Selten können als erste Symptome Blutbeimengungen im Ejakulat (Sperma), eine Schwellung der Brustdrüsen oder unspezifische Beschwerden durch bereits vorhandene Tochtergeschwülste wie Luftnot oder Rücken- und Nierenschmerzen auftreten.

Welche Diagnostik und Therapie erfolgt beim Hodentumor?

Die Diagnostik umfasst zunächst eine Tast- und Ultraschalluntersuchung des Hodens, sowie eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes und die Bestimmung von Tumormarkern im Blut. Bestätigt sich bei diesen Untersuchungen der Verdacht auf einen bösartigen Hodentumor wird der betroffenen Hoden über die Leiste freigelegt. In den meisten Fällen muss der betroffene Hoden dann entfernt werden. Abhängig von bestimmten Risikofaktoren wird auch eine Probe aus dem anderen Hoden entnommen. Handelt es sich um einen Einzelhoden kann unter Umständen der Tumor auch organerhaltend operiert werden. Vor einer Operation werden die Patienten über die Möglichkeiten einer Kryokonservierung informiert. Dabei wird das Ejakulat des Patienten eingefroren. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bremer Zentrum für Fortpflanzungsmedzin am DIAKO.

Was passiert nach der Hodentumor-Operation?

Die weitere Diagnostik erfolgt durch die Radiologen mittels Computertomografie oder Magnetresonanztomografie um eine Absiedlung des Tumors (Metastasierung) auszuschließen.
Nachdem der betroffene Hoden entfernt wurde wird er feingeweblich untersucht. Abhängig von diesem Ergebnis und dem Ausbreitungsmuster des Tumors entscheidet sich die weiter Therapie. Es kann eine Chemotherapie oder auch Strahlentherapie erforderlich sein. Oft ist auch eine engmaschige Nachsorge ausreichend. Bei Hinweisen auf ein Fortschreiten der Tumorerkrankung kann dann eine stadiengerechte Therapie eingeleitet ohne dass sich die Prognose dadurch verschlechtert. Hierüber wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz gemeinsam mit den Onkologen und Strahlentherapeuten entschieden. Im Anschluss an die Behandlung ist eine klar definierte Nachsorge erforderlich.

Insgesamt gehört der Hodentumor zu den Tumorerkrankungen mit der besten Prognose und selbst fortgeschrittene und metastasierte Erkrankungen können geheilt werden.

Ihr direkter Ansprechpartner

Portrait Martin Sommerauer

Dr. Martin Sommerauer

Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie

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Seit 2022 ist eine Patienten Leitlinie „Hodenkrebs – eine Leitlinie zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge“ hier abrufbar »
Diese Leitlinie bietet eine sehr detaillierte und für medizinische Laien gut verständliche Informationsbasis.

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