„Bei der gutartig vergrößerten Prostata liegt eine Volumenzunahme des Prostatadrüsengewebes zugrunde“, erklärt Urologie-Chefarzt Dr. Martin Sommerauer. Durch die Vergrößerung des Organs kann die Harnröhre zusammengedrückt werden, wodurch es zu einer Reduktion des Harnflusses oder zur schmerzhaften, häufigen Blasenentleerung kommen kann.
Was ist eine gutartig vergrößerte Prostata?
Wie kommt es zu einer gutartig vergrößerten Prostata?
„Die gutartig vergrößerte Prostata ist sehr weit verbreitet, je älter der Mann ist, desto höher ist das Risiko, dass er eine Symptomatik aufgrund dieser Veränderung entwickelt“, so der Chefarzt. Die Ursache sei zwar noch nicht abschließend geklärt, man vermute aber, dass die Vergrößerung der Prostata, die als Drüse das Ejakulat produziert, hormonell bedingt sei (ähnlich den Wechseljahren bei der Frau).
Welche Behandlungsoptionen gibt es am DIAKO?
Neben der medikamentösen Therapie gibt es auch eine Reihe operativer Behandlungen, die bei einer vergrößerten Prostata sinnvoll sind. Jede Behandlung wird individuell auf den Patienten zugeschnitten. Neben der transurethralen Resektion der Prostata (TUR-P), bei der das Gewebe mit einer elektrischen Schlinge herausgeschnitten wird (ein Verfahren, dass bereits seit 100 Jahren etabliert ist und immer noch als Goldstandard gilt), und der transurethralen Thulium-Laser-Enukleation (ThuLEP), bei der ein Laser das Gewebe abschält, bietet die Klinik nun auch ein weiteres Verfahren an, das mit Wasserdampf arbeitet (Rezum).
Für wen ist die Rezum-Wasserdampftherapie geeignet?
„Diese Therapie ist ein besonders minimalinvasives Verfahren, das für bestimmte Patienten besonders gut geeignet ist. Insbesondere, wenn ein hohes Risiko für Komplikationen während einer Narkose oder ein Blutungsrisiko bestehen, ist diese Methode zu bevorzugen“, erklärt Dr. Sommerauer. Für Patienten, die keine Medikamente einnehmen wollen bzw. können aufgrund von Nebenwirkungen, oder Patienten, die einem invasiven operativen Verfahren eher ablehnend gegenüber stehen, ist dieses Verfahren eine geeignete Alternative. „Es ist ein besonders schonendes Verfahren, eine kurze Eingriffszeit, Blutverlust wird vermieden und es ist besonders schonend in Hinblick auf Erektions- und Ejakulatstörungen.“
Wie funktioniert die Rezum-Wasserdampftherapie?
Bei dieser Behandlung wird eine Nadel in die Prostata eingeführt, über die 80 Grad heißer Wasserdampf neun Sekunden lang in das Prostatagewebe abgegeben wird. Die Hitze führt zum Absterben des Gewebes, das dann vom Körper selbst abgebaut wird. Dieser Abbauprozess des Körpers kann einige Tage, Wochen oder auch bis zu drei Monate dauern.
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