Bei der gutartig vergrößerten Prostata nimmt das Volumen des Prostatadrüsengewebes zu. Durch die Vergrößerung des Organs kann die Harnröhre zusammengedrückt werden, wodurch es zu einer Reduktion des Harnflusses oder zur schmerzhaften, häufigen Blasenentleerung kommen kann. Die gutartig vergrößerte Prostata ist sehr weit verbreitet, je älter der Mann ist, desto höher ist das Risiko, dass er eine Symptomatik aufgrund dieser Veränderung entwickelt. Die Ursache ist zwar noch nicht abschließend geklärt, man vermutet aber, dass die Vergrößerung der Prostata, die als Drüse das Ejakulat produziert, hormonell bedingt ist (ähnlich den Wechseljahren bei der Frau). 

In der Klinik für Urologie und Kinderurologie am DIAKO wird das bereits breit aufgestellte Angebot an medikamentösen und operativen Behandlungsmöglichkeiten bei einer gutartig vergrößerten Prostata durch ein innovatives Verfahren mit Wasserdampf ergänzt. Diese Rezum-Wasserdampftherapie ist ein besonders minimalinvasives Verfahren, das für bestimmte Patienten besonders gut geeignet ist. Insbesondere, wenn ein hohes Risiko für Komplikationen während einer Narkose oder ein Blutungsrisiko bestehen, ist diese Methode zu bevorzugen.  

Für Patienten, die keine Medikamente einnehmen wollen bzw. können aufgrund von Nebenwirkungen, oder Patienten, die einem invasiven operativen Verfahren eher ablehnend gegenüberstehen, ist dieses Verfahren eine geeignete Alternative. Es ist ein besonders schonendes Verfahren, eine kurze Eingriffszeit, Blutverlust wird vermieden und es ist besonders schonend in Hinblick auf Erektions- und Ejakulatstörungen.

Bei dieser Behandlung wird eine Nadel in die Prostata eingeführt, über die 80 Grad heißer Wasserdampf neun Sekunden lang in das Prostatagewebe abgegeben wird. Die Hitze führt zum Absterben des Gewebes, das dann vom Körper im Rahmen des natürlichen Heilungsprozesses selbst abgebaut wird. Dadurch weitet sich die Harnröhre entsprechend und es verringern sich die Symptome. Dieser Prozess dauert in der Regel zwei Wochen, in Ausnahmefällen kann es auch länger dauern.


Der Experte: 

Dr. Martin Sommerauer ist seit Gründung der Fachabteilung 2013 der Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie. In seiner Klinik wird ein breites Behandlungsspektrum abgedeckt: Es stehen verschiedene konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten beispielsweise für Blasentumore, Prostatakarzinome oder die gutartig vergrößerte Prostata zur Verfügung. In der Urologischen Sprechstunde ist es möglich, die Patienten individuell zu beraten und die jeweils beste Behandlung auszuwählen.

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