Hinter den Kulissen: Der Hol- und Bringedienst
Sie holen ab, was nicht mehr gebraucht wird und bringen, was benötigt wird – der Hol- und Bringdienst.
Im DIAKO sind sieben Mitarbeiter in den Schnittstellen zwischen OP, Stationen und kaufmännischen Abteilungen aktiv, stellen bildlich gesprochen die kleinen Rädchen im Uhrwerk des großen Krankenhausbetriebs dar. Sie holen den Müll von den Stationen und aus den OP-Sälen, sind für die fachgerechte Entsorgung von Datenmüll und Schadstoffen zuständig, versorgen Stationen und Büros mit allem, was benötigt wird und liefern Essensportionen in das Haus Emmaus. Ohne ihre professionelle Arbeit würde der Betrieb nicht reibungslos funktionieren, sagt Hauptabteilungsleiterin Madlen Kühl.
„Wenn die Kollegen nicht morgens um 6 Uhr mit der Versorgung der Stationen beginnen würden, könnten viele Abteilungen nicht pünktlich um 7 Uhr mit der Arbeit beginnen“, verdeutlicht sie. So würden bereits frühmorgens die Stationen mit notwendigen Dingen beliefert, damit ab 7 Uhr die Fahrstühle frei sind, um die Patientinnen und Patienten in die OP-Säle zu bringen. Ein weiteres Beispiel ist der Transport von Zytostatika, die stets pünktlich zu Therapiebeginn in der Tagesklinik verfügbar sein müssen. „Wir sorgen dafür, dass sich die Kolleginnen und Kollegen dort immer darauf verlassen können“, fügt Kühl an.
„Mädchen für alles“
Die Aufgaben des Hol- und Bringdienstes sind vielfältig, reichen von der Entsorgung über die Versorgung, die Küche, den Service, den Fahrdienst für das Mutterhaus bis hin zum allgemeinen Fahrdienst. „Wir sind gewissermaßen die anderen MfA, also nicht Medizinische Fachangestellte, wofür die Abkürzung normalerweise steht, sondern „Mädchen für alles“, sagt Kühl lächelnd.
Eine wichtige Aufgabe ist die tägliche Entsorgung der Operationssäle. Bei jeder Operation fällt Müll an, etwa Einwegkittel, OP-Tücher, Spritzen und Kanülen, Gewebereste, Verpackungsmüll und vieles mehr. Pro Operation müssen dann zwischen vier und zehn Müllsäcke fachgerecht entsorgt werden. Insgesamt kommen pro Tag so schon mal rund 200 Säcke zusammen.
Reine und unreine Arbeiten sind getrennt
Die Mitarbeiter des Hol- und Bringdienstes sind so eingeteilt, dass reine und unreine Arbeiten getrennt werden. Das bedeutet: wer entsorgt, kann nicht zugleich auch versorgen. Die Versorgung stellt sicher, dass die Stationen und die Büros alle Materialien erhalten, die sie zum Arbeiten benötigen. Dazu gehören dann natürlich auch Getränke. So verteilen die Mitarbeiter täglich auf den Stationen allein 60 Wasserkisten. Aber auch Arbeitsmaterialien wie Papier, Batterien, Schreibunterlagen und Stifte werden gebracht, dazu natürlich medizinische und pflegerische Produkte wie Pflaster, Tupfer und ähnliches.
Der Service-Dienst bringt beispielweise Blutproben ins Labor, holt Röntgenbilder ab, liefert Medikamente aus der Apotheke. Für Botengänge und Fahrten in die Stadt, zu Arztpraxen, Dienstleistern und auch zu anderen Krankenhäusern ist der Fahrdienst zuständig. Zwei Fahrzeuge sind im Einsatz, ein LKW und ein kleiner Kastenwagen, der mit seiner auffälligen Werbung das DIAKO auch außerhalb des Krankenhausgeländes sichtbar präsentiert.
Seit gut zwei Jahren sorgt der Fahrdienst dafür, dass auch das Diakonissenmutterhaus und das Haus Emmaus mit Essen beliefert werden. Viermal täglich ist ein Mitarbeiter unterwegs und versorgt Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und weil das Krankenhaus und viele seiner Einrichtungen nicht nachmittags ihre Arbeit einstellen, gibt es einen Spätdienst, der alle dann anfallenden Arbeiten erledigt.
Digitalisierung kann vieles vereinfachen
Weil zahlreiche unterschiedliche Tätigkeiten zu verrichten sind, die Mitarbeiterzahl aber nicht unbegrenzt erhöht werden kann, muss jeder im Team des Hol- und Bringdienstes verschiedene Jobs erledigen. „Dafür sind Teamfähigkeit und eine hohe Professionalität erforderlich. Beides bringen meine Mitarbeiter mit“, lobt Kühl. Für künftige Aufgaben wünscht sie sich verbesserte Abläufe und eine verstärkte Nutzung neuer Technologien. „Wir hoffen, dass auch der Hol- und Bringdienst in Zukunft von der zunehmenden Digitalisierung profitieren wird. Dann können wir die anstehenden Aufgaben über ein Ticketsystem noch besser zusammenfassen und dafür sorgen, dass meine Mitarbeiter nicht unnötige Wege zurücklegen müssen und unsere Kunden, die Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dennoch zufriedenstellend bedient werden.“