

Der Ellenbogen - Ellenbogenarthroskopie

Im Bereich des Ellenbogengelenks führen wir regelmäßig minimalinvasive Eingriffe durch. Typische Krankheitsbilder, bei denen eine arthroskopische Operation in Frage kommt, sind freie Gelenkkörper, schmerzhafte Bewegungseinschränkungen aber auch Durchblutungsstörungen des Knorpels wie beispielsweise bei der Osteochondrosis dissecans.
Freie Gelenkkörper
Freie Gelenkkörper werden unter Kamerasicht aufgesucht und dann mit kleinen Zangen entfernt. Bei Bewegungseinschränkungen wird störendes Narbengewebe mit einer kleinen Saugfräse entfernt und verkürzte Kapselanteile gelockert. Bei lokalen Durchblutungsstörungen werden zumeist Knorpel-Knochen-Stückchen refixiert oder – wenn dies nicht möglich ist – die Teile entfernt und die Bildung von Regenerationsgewebe durch eine sogenannte Mikrofraktur angeregt.
Bei größeren Defekten kann manchmal die offene Einbolzung eines Knorpel-/Knochenzylinders (OATS-Plastik) notwendig werden. Bei Arthrose mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung zum Beispiel in Folge eines Unfalls wirkt das Abtragen von knöchernen Randanbauten schmerzlindernd und funktionsverbessernd.
Verletzungen am Ellenbogen und Unterarm
Am Ellenbogengelenk sind der Oberarmknochen sowie Elle und Speiche beteiligt. Diese Knochen, sowie deren Bandverbindungen werden häufig durch Stürze auf den Arm, aber auch durch Schläge oder Quetschungen verletzt.
- Bei jüngeren Menschen ist der Unterarm häufiger betroffen, Ursache sind hier meist Unfälle beim Sport oder im Verkehr.
- Bei älteren Menschen entstehen durch den oft osteoporotisch geschwächten Knochen Brüche schon bei leichteren Stürzen. Dagegen findet sich bei Kindern nicht selten eine Verletzung der Wachstumsfugen, die leicht übersehen werden kann.
Ziel bei der Behandlung dieser Verletzungen ist die stabile Ausheilung mit Wiederherstellung der normalen Funktion, was bei Gelenkverletzungen anspruchsvoll ist. Unverschobene und stabile Brüche können durch entsprechende Ruhigstellung ohne Operation behandelt werden. Bei einfacheren verschobenen Verletzungen kommen im DIAKO bewährte Techniken der Osteosynthese zur Anwendung, wie die Zuggurtung am Olecranon (Ellenhaken) oder minimalinvasive Schraubentechniken. Bei komplexen Knochenbrüchen mit Beteiligung der Gelenkflächen werden diese aufwändig rekonstruiert und mit hochmodernen anatomischen und winkelstabilen Titanplatten stabilisiert.
Ist es im Rahmen des Unfalls zu einer Gelenkausrenkung (Luxation) oder einem Verrenkungsbruch gekommen, müssen neben der Einrenkung des Gelenks zur Wiederherstellung der Funktion Bänder oder Gelenkkapsel genäht oder mit bioresorbierbaren Knochenankern refixiert werden, eine Technik, die übrigens auch bei den selteneren Sehnenrissen am Ellenbogen zum Einsatz kommt (Bicepssehnenruptur). In Fällen schwerer Zertrümmerungen von Gelenkanteilen können diese hier auch durch künstliche Gelenke ersetzt werden (z.B. Endoprothese des Speichenköpfchens).
Trotz der Schwere der Verletzungen gelingt in den meisten Fällen die Wiederherstellung einer guten Funktion, die eine Rückkehr in das Alltagsleben, den Sport oder den Beruf ermöglichen.
Diagnostische Abklärung
Eine exakte Analyse der Gelenkbeschwerden durch die Klinische und Radiologische Diagnostik ist erforderlich um die richtige Therapiemöglichkeit zu finden.