

Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung erhöhen
Wissenschaftler konnten bis jetzt noch nicht endgültig klären, warum Darmkrebs entsteht. Aber es gibt Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung erhöhen.
Risikofaktor Alter
Das Alter spielt bei der Erkrankung an Darmkrebs eine wesentliche Rolle. Je älter wir werden, desto anfälliger wird der menschliche Organismus für genetische Zelldefekte. Diese können im Alter von unserem Körper nicht mehr so leicht repariert werden. Entartete Zellen können entstehen, die sich als bösartiger Krebstumor vermehren und ausbreiten. 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf. Das Durchschnittsalter bei der Erstdiagnose liegt bei 65 Jahren.
Risikofaktor Familie
Bei rund einem Drittel aller Darmkrebsfälle lieft eine erbliche Veranlagung vor. In solchen Fällen kann der krebs schon in jungen Jahren auftreten.
Ein erhöhtes Risiko besteht, wenn:
- direkte Verwandte Dickdarmpolypen hatten oder haben, da bestimmte Formen dieser Dickdarmpolypen (adenomatöse Polypen) als Vorstufe des Dickdarmkrebses angesehen werden.
- in der Familie bereits Darmkrebs aufgetreten ist, insbesondere wenn die Betroffenen bei Krankheitsbeginn jünger als 45 Jahre gewesen sind.
Ein erbliches Risiko bedeutet keineswegs zwangsläufig eine Darmkrebserkrankung. Mit Hilfe der regelmäßigen Vorsorge lässt sic die Gefahr an Darmkrebs zu erkranken auch bei erblicher Belastung gering halten.
Risikofaktor entzündliche Darmkrankheiten
Langjährige chronisch entzündliche Darmerkrankungen (zum Beispiel Colitis ulcerosa) erhöhen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Der andauernde Entzündungsprozess kann zu bösartigen Zellveränderungen an der Darmschleimhaut führen.
Risikofaktor Darmpolypen
Menschen, bei denen Darmpolypen entdeckt und entfernt wurden, haben ein besonders hohes Risiko, erneut Polypen zu entwickeln. Werden diese nicht rechtzeitig entdeckt und entfernt, können sie zu bösartigem Krebs entarten.
Risikofaktor Ernährung und Lebensstil
Unsere typische Ernährungsweise mit viel tierischem Fett und wenig Getreide, Obst oder Gemüse ist Gift für den Darm. Auch Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und starker Alkoholkonsum erhöhen das Darmkrebsrisiko.
Testen Sie Ihr persönliches Darmkrebsrisiko
Mit den folgenden Fragen können Sie selbst herausfinden, ob in Ihrer Familie ein erhöhtes Risiko für eine Darmkrebserkrankung vorliegt. Wichtig ist, dass Sie möglichst genau in Erfahrung bringen, wer in der Familie Darmkrebs oder Darmpolypen hat oder hatte und in welchem Alter diese Erkrankungen aufgetreten sind.
- In meiner Familie ist ein direkter Verwandter (Eltern, Geschwister oder Kinder) an Darmkrebs erkrankt.
Ja □ Nein □ - In meiner Familie ist ein direkter Verwandter (Eltern, Geschwister oder Kinder) vor dem Alter von 45 Jahren an Darmkrebs erkrankt.
Ja □ Nein □ - In meiner Familie wurde bei einem direkten Verwandten (Eltern, Geschwister oder Kinder) ein Darmpolyp (Adenom) vor dem Alter von 40 Jahren erkannt.
Ja □ Nein □ - In meiner Familie sind drei oder mehr Verwandte an Darmkrebs, Magenkrebs, Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs, Nierenbecken- oder Harnleiterkrebs erkrankt.
Ja □ Nein □
Vorsorgeempfehlungen
- Falls Sie alle Fragen mit Nein beantwortet haben, besteht in Ihrer Familie kein erhöhtes Risiko für eine Darmkrebserkrankung. Es reicht, wenn alle Familienmitglieder im Alter von 50 Jahren mit der Darmkrebsvorsorge beginnen. Die Krankenkassen zahlen einen jährlichen Stuhlbluttest ab 50 Jahren und eine Darmspiegelung ab 55 Jahren.
- Falls Sie ausschließlich Frage 1 mit Ja beantwortet haben, könnte in Ihrer Familie ein erhöhtes Risiko für eine Darmkrebserkrankung vorliegen. Alle direkten Verwandten (Eltern, Geschwister und Kinder) der an Darmkrebs erkrankten Person sollten sich dann vom Hausarzt oder Gastroenterologen beraten lassen, ob zusätzliche Vorsorgemaßnahmen notwendig sind.
- Falls Sie eine oder mehrere der Fragen 2 bis 4 mit Ja beantwortet haben, könnte in Ihrer Familie eine erbliche Form von Darmkrebs vorliegen. Alle direkten Verwandten (Eltern, Geschwister und Kinder) der an Darmkrebs erkrankten Personen haben dann ein stark erhöhtes Risiko für eine Darmkrebserkrankung und sollten sich unbedingt vom Hausarzt, Gastroenterologen oder ggf. Humangenetiker über geeignete Vorsorgemaßnahmen beraten lassen.
Leitung

Koordinatorin

Anke Wittig
Terminvergabe
Enddarm-Sprechstunde im Sprechstundenbereich (SSB)
mittwochs von 9 bis 14 Uhr (Oberärztin B. Mitsiali-Kotsamidi)
T 0421-6102-4000
sprechstundenbereich@diako-bremen.de
Bauchzentrums-Sprechstunde im Sprechstundenbereich (SSB)
mittwochs von 10 bis 14 Uhr (Chefarzt Prof. Dr. Freys)
T 0421-6102-4000
sprechstundenbereich@diako-bremen.de
Interdisziplinäre Tumorkonferenz
mittwochs 14.00 - 15.00 Uhr
Hörsaal 8. OG.