

Operative Methoden in der Hernientherapie
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die unterschiedlichen offenen und minimalinvasiven operativen Methoden in der Hernientherapie vor.
Laparoskopische IPOM-Netz-Plastik
Wie auch in anderen Bereichen der modernen Chirurgie ist man bemüht, das Operationstrauma durch den Zugangsweg möglichst gering zu halten. Das erklärt die nachgewiesene geringere Rate an post-operativen Wundkomplikationen im Vergleich zur konventionellen Versorgung. Hierbei werden über mehrere kleine Einstiche (0,5-1 cm) in der Bauchwand eine Kamera und Instrumente in den Bauch eingeführt. Zunächst müssen dann Verwachsungen (wenn vorhanden) im Bereich des Bruches gelöst werden. Besondere Aufmerksamkeit wird hierbei der Unversehrtheit des Darmes gewidmet.
Ein speziell beschichtetes Netz wird in die Bauchhöhle eingebracht, ausgebreitet, über die Bruchlücke gelegt und mit speziellen Nähten und Tackern in der Bauchwand befestigt. Diese Methode ist besonders vorteilhaft bei Patienten, bei denen nur wenig Verwachsungen zu erwarten sind (z.B. bei einem Wiederholungsbruch nach Nabelbruch-Operationen). Um Wiederholungsbrüche sicher zu verhindern, muss das Netz bei großen Brüchen die Bruchpforte in allen Richtungen ca. 5 cm überlappen. Gelegentlich tritt nach der Einlage großer Kunststoffnetze ein Fremdkörpergefühl oder Ansammlungen von Wundwasser (Serome) in der Bauchwand auf. Durch die Verwendung von Netzen hat sich die Rückfallquote deutlich reduzieren lassen.
Die Operation bedarf einer Vollnarkose und muss unter stationären Bedingungen erfolgen. Der Kostaufbau kann unverzüglich beginnen. Eine adäquate Schmerztherapie ist vorgesehen und wird engmaschig abgefragt.
Wir bevorzugen das Tragen einer angepassten Bauchbinde, da es einerseits dem Patienten eine Art Sicherheitsgefühl bei der Mobilisation gibt und andererseits der Bildung von Blutergüssen und Seromen (Wundwasseransammlungen) entgegenwirkt. Bei unauffälligem post-operativem Verlauf erfolgt die Entlassung am 2.-4. post-operativen Tag.
Eine vorsichtige Mobilisation (An-, Auskleiden, Körperhygiene, Gehen, Spazieren) erfolgt frühzeitig. Spätestens nach Abschluss der Wundheilung (ca. 10-14 Tage) ist eine Wiederaufnahme normaler körperlicher Aktivitäten wie Hausarbeit, leichte Gartenarbeit, Fahrrad- und Autofahren möglich. Mit schwerer körperlicher Arbeit kann 3 Wochen nach der Operation begonnen werden.
OP nach Lichtenstein
Es handelt sich um ein altbewährtes offenes Standardverfahren in der Leistenhernienchirurgie mit ausgezeichneten Langzeitergebnissen. Das Prinzip beruht auf der Verstärkung der Leistenhinterwand durch Implantation eines Kunststoffnetzes aus Polypropylene. Dieses ca. 6 x 11 cm große Kunststoffnetz wird mittels Zurechtschneiden der Leiste des Patienten genau angepaßt und spannungsfrei eingenäht. Es handelt sich um einen relativ risikoarmen Eingriff.
Der Eingriff kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Sollten schwerwiegende Vorerkrankungen oder soziale Probleme bezüglich der post-operativen Versorgung vorliegen, kann der Eingriff auch stationär erfolgen.
Wir bieten alle möglichen Narkosearten an. Im Vorgespräch mit dem Narkosearzt kann der Patient über eine Vollnarkose oder über eine Rückenmarksnarkose aufgeklärt werden. Es besteht auch die Möglichkeit der örtlichen Betäubung. Dies bietet besonderen Vorteil für Patienten mit erhöhtem Narkoserisiko.
Nach der Operation besteht theoretisch eine voll belastbare Rekonstruktion der Leiste. Wir empfehlen dem Patienten zunächst eine körperliche Schonung für die Zeit der Wundheilung (ca. 10 Tage post-operativ). Anschließend kann der Patient schmerzadaptiert die Belastung steigern. Die Einnahme von Schmerzmedikamenten ist meist nur die ersten 2-3 Tage notwendig.
Nach ca. 2 Wochen kann dann in der Regel der Beruf bzw. die sportlichen Aktivitäten wieder uneingeschränkt aufgenommen werden.
OP nach Shouldice
Es handelt sich um ein altbewährtes offenes Verfahren in der Leistenhernienchirurgie. Das Prinzip beruht auf einer Nahttechnik mit Doppelung der für die Stabilität so wichtigen Leistenhinterwand. Dieses Verfahren weist gute Langzeitergebnisse auf. Es verzichtet auf den Einsatz von Kunststoffnetzen.
Falls sich intraoperativ das Gewebe des Patienten als ungeeignet erweist (z.B. bei größeren Hernien), kann auf ein Verfahren mit Kunststoffnetz-Implantation (Operation nach Lichtenstein) umgestiegen werden. Somit besteht die Indikation zur Operation nach Shouldice besonders bei jüngeren Patienten, die eine Kunststoffnetz-Implantation nicht wünschen.
Der Eingriff kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Sollten schwerwiegende Vorerkrankungen oder soziale Probleme bezüglich der post-operativen Versorgung vorliegen, kann der Eingriff auch stationär erfolgen.
Wir bieten alle möglichen Narkosearten an. Im Vorgespräch mit dem Narkosearzt kann der Patient über eine Vollnarkose oder über eine Rückenmarksnarkose aufgeklärt werden. Es besteht auch die Möglichkeit der örtlichen Betäubung. Dies bietet besonderen Vorteil für Patienten mit erhöhtem Narkoserisiko.
Wir empfehlen dem Patienten nach der Operation zunächst eine körperliche Schonung für 2-3 Wochen. Anschließend kann der Patient schmerzadaptiert die Belastung steigern bis zur Vollbelastung nach 6 Wochen. Die Einnahme von Schmerzmedikamenten ist meist nur die ersten 5-7 Tagen notwendig.
PUMP: Präperitoneale Umbilikale Mesh Plastik
Dieses Verfahren wird bei der Versorgung von mittelgroßen Nabel- und ggf. epigastrischen Hernien eingesetzt, die nicht mehr aufgrund ihrer Größe ausreichend mit einem Nahtverfahren versorgt werden können. Hierbei wird ein Kunststoffnetz aus Polypropylene vor das Bauchfell eingebracht und der Bruch darüber mittels Naht verschlossen.
Die Operation bedarf einer Vollnarkose und muss unter stationären Bedingungen erfolgen. Der Kostaufbau kann unverzüglich beginnen. Eine adäquate Schmerztherapie ist vorgesehen und wird engmaschig abgefragt.
Wir bevorzugen das Tragen einer angepassten Bauchbinde, da es einerseits dem Patienten ein Sicherheitsgefühl bei der Mobilisation gibt und andererseits der Bildung von Blutergüssen und Seromen (Wundwasseransammlungen) entgegenwirkt. Bei unauffälligem post-operativem Verlauf erfolgt die Entlassung am 2.-3.post-operativen Tag.
Eine vorsichtige Mobilisation (An-, Auskleiden, Körperhygiene, Gehen, Spazieren) erfolgt frühzeitig. Spätestens nach Abschluss der Wundheilung (ca. 10 – 14 Tage) ist eine Wiederaufnahme normaler körperlicher Aktivitäten wie Hausarbeit, leichte Gartenarbeit, Fahrrad- und Autofahren möglich. Mit schwerer körperlicher Arbeit kann 3 Monate nach der Operation begonnen werden.
Kunststoffnetzimplantation in Sublay-Technik
Nur kleine Nabel-/Narbenbrüche bis zu einem Bruchpfortendurchmesser von 2 cm bei Patienten ohne Risikofaktoren für ein Rezidiv (Wiederholungsbruch) können durch eine direkte Naht der Bruchlücke versorgt werden. Bei größeren Narbenbrüchen liegt das Risiko eines Rezidives bei bis zu 50%, d.h. der einfache Nahtverschluss versagt bei nahezu jedem zweiten Patienten. Bei der Versorgung von größeren Brüchen kann der Nahtverschluss meist nur unter erheblicher Anspannung der Wundränder und Raffung der Bauchdecken erreicht werden. Dies kann zu einem Anstieg des Bauchinnendruckes führen. Dadurch können die Nähte ausreißen und ein Rezidiv entsteht.
Aufgrund der genannten Problematik werden alle über 2 cm großen Narbenbrüche spannungsfrei mit einem Kunststoffnetz aus Polypropylene versorgt. Das Netz wird dabei stets in der sogenannten “Sublay-Technik” zwischen Bauchwand und Bauchfell eingebracht. Um Rezidive sicher zu verhindern, ist eine ausreichende Überlappung der Bruchpforte von mindestens 5 cm einzuhalten. Jedes Netz wird individuell zugeschnitten und in Abhängigkeit von der Bruchpfortengröße so klein wie möglich gehalten.
Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Die Versorgung in Sublay-Technik erfordert eine stationäre Behandlung. Der Kostaufbau kann meist frühzeitig beginnen. Eine adäquate Schmerztherapie ist vorgesehen und wird engmaschig abgefragt.
Wir bevorzugen das Tragen einer angepassten Bauchbinde, da es einerseits dem Patienten ein Sicherheitsgefühl bei der Mobilisation gibt und andererseits der Bildung von Blutergüssen und Seromen (Wundwasseransammlungen) entgegenwirkt. Bei unauffälligem post-operativen Verlauf ist mit einer Entlassung am 4.-5. Tag nach der Operation zu rechnen.
Eine vorsichtige Mobilisation (An-, Auskleiden, Körperhygiene, Gehen, Spazieren) erfolgt frühzeitig. Spätestens nach Abschluss der Wundheilung (ca. 10 – 14 Tage) ist eine Wiederaufnahme normaler körperlicher Aktivitäten wie Hausarbeit, leichte Gartenarbeit, Fahrrad- und Autofahren möglich. Mit schwerer körperlicher Arbeit kann 3 Monate nach der Operation begonnen werden.
TEP (total extraperitoneale Patch Plastik) / TAPP (Transabdominelle Patch Plastik)
Es handelt sich um eine minimal invasive Operationsmethode, bei der lediglich 3 kleine (0,5-1cm) Schnitte notwendig sind. Hierüber erfolgt eine Spiegelung, wobei der Operateur eine Kamera und Instrumente in den Raum unter der Muskulatur und vor dem Bauchfell (TEP) oder in den Bauchraum (TAPP) einführt. Vorteilhaft bei der TEP ist, dass der Bauchraum nicht eröffnet werden muss. Das Bauchfell wird von innen abgeschoben und der Defekt in der Bauchwand (Bruchpforte) mit einem Kunststoffnetz aus Polypropylene sicher abgedeckt. Bei der TAPP ist lediglich der Zugangsweg anders. Das Kunststoffnetz wird aber an gleicher Stelle implantiert. Für die Fixierung wird gewöhnlich ein Gewebekleber benutzt. Die Implantation eines Kunststoffnetzes, ist in jedem Fall obligat. Die Netze sind ausgiebig getestet und bestehen aus sehr gut verträglichen Materialien.
Generell kann man sagen, dass die Einführung von Kunststoffnetzen beim spannungsfreien Bruchlückenverschluss die Rückfallraten (Rezidive) deutlich verringert hat. Inzwischen haben sich diese Methoden als Standard etabliert und die Komplikationsrate ist als gering zu bezeichnen.
Besonderen Vorteil hat die Schlüssellochchirurgie für die Versorgung von beidseitigen Leistenbrüchen, da es hierfür keiner zusätzlichen Hautschnitte bedarf und beide Seiten in einer Operation versorgt werden können. Auch ist es die Therapie der Wahl bei Rezidivhernien
(wiederaufgetretene) Brüche nach konventioneller operativer Versorgung), da man hierbei in einer sozusagen „unberührten“ Gewebeschicht operiert und die Vernarbung durch die Vor-Operation nicht stört.
Die Einnahme von Schmerzmedikamenten ist meist nur die ersten 2-3 Tage notwendig.
Nach der Operation besteht theoretisch eine voll belastbare Rekonstruktion der Leiste. Wir empfehlen dem Patienten zunächst eine körperliche Schonung für die Zeit der Wundheilung (ca. 1Woche post-operativ). Anschließend kann der Patient schmerzadaptiert eine vollständige körperliche Belastung durchführen.