

Gewaltprävention: Neuer Workshop ab 2024
Was tun bei Gewalt und aggressivem Verhalten?
Vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen, also in Krankenhäusern, stationären Pflegeeinrichtungen, Heimen und Kindertagesstätten, haben schon viele Menschen Situationen erlebt, die mit Belästigung und Gewalt einhergehen. Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich laut einer Studie der Berufsgenossenschaft die Zahl der gemeldeten Fälle nahezu verdoppelt. Das DIAKO reagiert und wird ab dem kommenden Jahr eine zweitägige Fortbildung zum Thema Gewaltprävention anbieten.
Besonders die Kolleginnen und Kollegen in der ZNA und der Telefonzentrale haben schon häufig Situationen erlebt, in denen sie physische oder psychische Gewalterfahrungen machen mussten. Menschen werden aggressiv und übergriffig. Damit umzugehen ist nicht einfach. „Wir wollen mit der Fortbildung priorisierend den Kolleginnen und Kollegen genau dieser Bereiche helfen, solche Situationen und ihre Folgen zu verarbeiten“, sagt Markus Huber, Leiter der Krankenhauspflegekonferenz.
Gewaltprävention als fortwährendes Thema
Schon in der Vergangenheit hatte das DIAKO das Thema auf der Agenda. Vorträge von Experten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, BGW, sowie Deeskalations- und Selbstverteidigungskurse im Rahmen der Betrieblichen Fortbildung standen auf dem Programm. Nun wird erstmals eine speziell konzipierte Fortbildung angeboten.
Chris Rautenhaus, stellvertretender pflegerischer Bereichsleiter der orthopädischen Stationen wird die Workshops mit Unterstützung von Peter Enkemeier und Jan Jansen anbieten. Rautenhaus hat bis Anfang dieses Jahres in der Forensik im Krankenhaus Bremen-Ost gearbeitet und dort zahlreiche Kurse zum Thema belegt. Schließlich hat er sich zum Trainer „Konflikt- und Deeskalationsmanagement“ weitergebildet und ist nun Dozent für das Fach.
In Absprache mit Heidrun Pundt von der Betrieblichen Fortbildung, Betriebsärztin Dr. Verena Hartig und Markus Huber hat Rautenhaus einen zweitägigen Workshop konzipiert, der neben theoretischen Grundlagen auch praktische Vorgehensweisen anhand von Alltagssimulationen anbietet.
Maximal zwölf Teilnehmer
Die Kursgröße ist auf zwölf Teilnehmer begrenzt. Die Inhalte befassen sich mit Wahrnehmung, Kommunikation und Gesprächsführung und betreffen die Bereiche Primär-, Sekundär- und Tertiäre Prävention. Darunter versteht man Verhaltensweisen, die greifen, bevor etwas passiert (Primäre Prävention), die während gewaltsamer Situationen angewendet werden können und dazu beitragen, dass sie nicht eskalieren (Sekundäre Prävention) und schließlich im Nachgang gewaltsamer Ereignisse geboten sind (Tertiäre Prävention). Rautenhaus wird über Grundlagen der Arbeitssicherheit berichten, persönliche Körper- und Teamtechniken bei Übergriffen erläutern und sich zu Themen der Traumaprävention äußern. Der Aufbau der Seminare erfolgt nach dem Konzept des Konflikt- und Deeskalationsmanagements. Die pflegerischen Bereichsleitungen sind angehalten, den Workshop im Rahmen der Dienstplangestaltung mit einzubeziehen. „Auch die Ärztinnen und Ärzte sind herzlich eingeladen, an dem Workshop teilzunehmen“, sagt Huber. Und Rautenhaus fügt an: „Wir wollen, dass es allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihrem Arbeitsbereich gut geht. Der Workshop kann dazu beitragen.“