Ein Leben für die Diakonie
In diesem Jahr feiert Schwester Grietje de Buhr ein ganz besonderes Jubiläum. Anfang November wurde sie im Rahmen des Festgottesdienstes zum 157. Jahresfest des Vereins Ev. Diakonissenanstalt Bremen für 60 Jahre in der Diakonie-Schwesternschaft Bremen geehrt.
Die 1944 in Warsingsfehn/Ostfriesland, heute Moormerland, geborene Grietje de Buhr kam
1963 als diakonische Helferin ins Diakonissenmutterhaus. „Eigentlich wollte ich nur ein Jahr bleiben“, sagt sie heute augenzwinkernd. „Aber daraus sind nun sechs Jahrzehnte geworden“, setzt sie hinzu.
Sie besuchte die Krankenpflegeschule am DIAKO und machte – damals war das so üblich – nach zwei Jahren ihr Examen. Es folgte ein Anerkennungsjahr auf verschiedenen Stationen des Krankenhauses, ehe sie als Stationsschwester zu Dr. Gerhard Neumeyer auf die Orthopädie nach Bremen-Lesum wechselte. Zehn Jahre verbrachte Schwester Grietje dort. „Es war eine sehr schöne Zeit“, sagt sie rückblickend.
Weil sie auch mal etwas anderes als Norddeutschland sehen und erleben wollte, ging sie Ende der 1970er Jahre für ein Jahr nach Schwäbisch Hall ins dortige Diakonissenhaus. Doch es zog sie zurück nach Bremen, zunächst wieder in die Orthopädie nach Lesum – Prof. Dr. Jürgen Dreyer war damals Chefarzt – und dann ins DIAKO Haupthaus in die Chirurgie unter Prof. Dr. Hans Richter. 1988 ging sie wieder hinaus, dieses Mal als Gemeindeschwester für 13 Jahre nach Ostrhauderfehn in Ostfriesland. „Dort war ich sozusagen Mädchen für alles, habe von der Mütterberatung bis zur Behandlungspflege alles gemacht“, sagt sie.
Seit dem Jahr 2001 lebt sie wieder im Mutterhaus in Bremen. Im Haus Emmaus war sie pflegerisch tätig und ist es mehr oder weniger bis heute. „Ich beschäftige mich vor allem mit dementen Hausgästen und organisiere ganz viel mit Pastor Rothe“, berichtet sie. Wenn irgendwo Hilfe benötigt wird ist Schwester Grietje zur Stelle, auch in einem Alter, in dem andere längst den Ruhestand genießen.
Neben den zahlreichen Aufgaben, die sie heute noch auf sich nimmt und erledigt, hat Schwester Grietje de Buhr auch Hobbys, die sie ganz privat und nur für sich betreibt. „Ich male gern“, bekennt sie und zeigt auf zahlreiche farbenfrohe Bilder an der Wand ihres Appartements. Einmal die Woche, so verrät sie, besucht sie einen Malkurs in der Volkshochschule. Eine weitere Passion ist ihr kleiner Garten mit Hortensien, Sonnenblumen und vielen anderen bunt blühenden Gewächsen. Hier verbringt sie viel Zeit und freut sich über die Natur direkt vor ihrer Gartentür. „Wenn ich noch einmal auf die Welt kommen könnte, würde ich Floristin werden“, sagt sie. Doch mit ihrem Leben als Diakonisse sei sie sehr zufrieden. „Wir leben in einer christlichen Gemeinschaft und sind der Nächstenliebe verpflichtet. Das ist eine sehr schöne Art zu leben.“