Ehemaliger DIAKO-Bunker: Neues Leben im alten Bunker
Vor rund 70 Jahren, im Kriegsjahr 1942, wurde an der Hans-Böckler-Straße/Nordstraße in Walle der sogenannte Diakonissenbunker gebaut. Nun sollen eine Disco und eine Dauerausstellung zur Geschichte des Bunkers dort einziehen.
Er diente dem bereits 60 Jahre zuvor an der Nordstraße errichteten Diakonissenkrankenhaus als Schutz für Patienten und Personal vor Bombenangriffen. Das weithin sichtbare Gebäude mit zwei Meter dicken Wänden hielt auch der verheerenden Bombennacht des 19. August 1944 stand, als rund 100.000 Bomben auf Bremen fielen und große Teile der Stadt zerstörten. Noch einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude als Krankenhaus genutzt und in den 1960er Jahren zum Atomschutzbunker umgebaut. Später stand der achtstöckige Bau dem Zivilschutz zur Verfügung. Nach vielen Jahren des Leerstands und langwierigen Verhandlungen über die Neunutzung des Bunkers wurde im vergangenen Jahr ein Erbpachtvertrag mit einer Laufzeit von mehr als 70 Jahren zwischen der Stadt und dem Künstler- Netzwerk Zucker e. V. geschlossen. Der Verein möchte im alten Bunker alternative Kunst-und Clubkultur leben. Unter anderem sollen eine Disco und eine Dauerausstellung zur Geschichte des Bunkers dort einziehen. Die Abbruch- und Umbauarbeiten plant und koordiniert das Bremer Architekturbüro LPR Architekten. Geschäftsführer Lars Lammers berichtet, dass die ersten Betonabbrucharbeiten im Sommer begonnen haben und die Innenausbauten beginnen können. Er rechnet damit, dass der Verein seine Aktivitäten zu Beginn des kommenden Jahres aufnehmen kann.