Ausbildung zum Facharzt für Anästhesiologie
In unserer Klinik besteht die Möglichkeit, die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie zu absolvieren. Es besteht die volle Weiterbildungsermächtigung.
Wir sind ein junges und familienfreundliches Team.
Mehr als 50 Prozent der Assistenzärzte befinden sich in der Weiterbildung. Grundsätzlich ist unter Berücksichtigung der Organisationserfordernisse auch eine Absolvierung der Weiterbildung in Teilzeit möglich.
1.1 Curriculum
Der Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie liegt ein differenziertes Ausbildungscurriculum zugrunde. Auf der Grundlage dieses Konzeptes werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während ihrer Weiterbildung schrittweise von einer Qualifikationsstufe zur nächsten geführt.
Der erste Tag
Jeder neue Mitarbeiter erhält an seinem 1. Arbeitstag eine Checkliste als sog. "Survival-Kit". Im Vordergrund stehen dabei die Klärung organisatorischer Fragen und die Erledigung allgemeiner Aufgaben. Die Themen reichen von A wie Arbeitskleidung bis Z wie Zimmerschlüssel.
Fachlich geht es um die Kenntnisnahme grundsätzlicher Regeln und Vorgaben. Hierzu zählen Alarmpläne genauso wie Standards, Transfusionsvorschrift oder Hygieneleitlinie. Ergänzt wird dies durch die Begehung der einzelnen Krankenhausbereiche und eine erste Kontaktaufnahme zu verschiedenen Einrichtungen des DIAKO und deren Mitarbeiter (z. B. Personalabteilung). /p>
Die ersten 8 Stufen
Die anästhesiologische Ausbildung in den ersten 8 bis 12 Monaten soll zu einem begrenzt eigenverantwortlichen Handeln befähigen. Dies bildet die Voraussetzung für die Teilnahme an den sog. Hausdiensten. Die Einarbeitung orientiert sich dabei an einem 8-Stufen-Konzept (modifiz. nach Weissauer & Opderbecken). Schrittweise werden die neuen Mitarbeiter vom reinen Zuschauen bei Narkosen an das selbständige Durchführen der Maßnahmen herangeführt.
Der 5-Jahres-Plan
1. JAHR:
- Standardnarkosen in allen operativen Fachdisziplinen
- Spinal- und Periduralanästhesie
- Narkosen zur Sectio
- Geburtshilfliche Analgesie (Periduralkatheter)
- Einarbeitung in der Prämedikationssprechstunde
- Einarbeitung auf der Intensivstation
- Teilnahme am Bereitschaftsdienst
- Strahlenschutzkurs, Reanimationstraining2. JAHR:
- Vertiefung der anästhesiologischen Kenntnisse
- Hospitation in der Neonatologie (1 Woche) der Kinderklinik Bremen-Nord
- Teilnahme an Säuglingsreanimationskurs
- Narkosen bei Schulkindern3. JAHR:
- 80-Std.-Kurs "Rettungsmedizin"
- Hospitation auf dem NEF des DIAKO (50 Einsätze, ca. 4 Wochen)
- Narkosen bei ambulanten Eingriffen
- Narkosen bei Kleinkindern/Teilnahme am Akutschmerzdienst4. JAHR:
- 2 Wochen Hospitation in der Neuroanästhesie (z. B. Klinikum Bremen-Mitte, Universitätsklinik Göttingen, MH Hannover)
- 2 Wochen Hospitation in der Kardioanästhesie (z. B. Klinikum Bremen Links der Weser, Universität Göttingen, MH Hannover)
- Narkosen bei Säuglingen
- Erweitertes Aniwaymanagement (Fiberoptische Intubation)
- Periphere Regionalanästhesie5. JAHR:
- Tätigkeit als Stationsarzt auf der Interdisziplinären Intensivstation und Vorbereitung auf die Facharztprüfung
1.2 Interne Fortbildung
Zweimal im Monat, immer donnerstagmorgens, beginnt der Arbeitstag für alle ärztlichen Mitarbeiter mit einer 60-minütigen Fortbildungsveranstaltung.
Diese findet fallweise gemeinsam mit dem anästhesiologischen Pflegefunktionsdienst statt. Inhaltlich orientiert sich die Veranstaltung an Fortbildungsthemen, die aktuell auf Kongressen präsentiert oder in den führenden Zeitschriften unseres Fachgebietes publiziert wurden. Die Vortragsaufgabe wechselt reihum unter den Mitarbeitern.
Regelmäßig wird diese sogenannte Donnerstagskonferenz ("DoKo") auch als M&M-Veranstaltung genutzt. M&M steht für Morbidität und Mortalität, d. h. hier werden Fälle aus der eigenen klinischen Praxis vorgestellt und diskutiert. Einen regelmäßigen Schwerpunkt bilden dabei auch Ereignisse und Erfahrungen aus der präklinischen Notfallmedizin und der Intensivmedizin.
1.3 Externe Fortbildung
Neben der vorgegebenen Teilnahme am 80-Stunden-Kurs für Notärzte und dem Strahlenschutzkurs wird auch die Teilnahme an anderen Fortbildungsveranstaltungen finanziell anteilig unterstützt.
So sollen beispielsweise auch Fachärzte gefördert werden, die grundsätzlich der wiederkehrenden Verpflichtung zum Erwerb des fünfjährigen Fortbildungszertifikates der Ärztekammer Bremen unterliegen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu externen Fortbildungsveranstaltungen gereist sind, berichten den Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der internen Fortbildung über ihre neu gewonnenen Erkenntnisse.
1.4 Fachkolloquium
Für die in der Weiterbildung zum Facharzt befindlichen Mitarbeiter erfolgt jeden Monat eine spezielle Fortbildung zu den einzelnen Themen des Facharztkatalogs.
Während dieser 90-minütigen Veranstaltung werden allgemeine anästhesiologische Themen wie "Narkosen für diagnostische Maßnahmen" oder "Narkosen bei schweren Begleiterkrankungen" zunächst allgemein und dann auch gezielt aus der Perspektive "Wie machen wir es hier im DIAKO?" dargestellt. Die Themen decken jeweils einen Zyklus von 5 Jahren ab und orientieren sich an dem Logbuch unserer Fachgesellschaft für die Inhalte der Weiterbildung.
Dieses Kolloquium für Weiterbildungsassistenten ergänzt die zweiwöchentlichen internen Fortbildungen für alle ärztlichen Mitarbeiter.
1.5 Evaluation
Regelmäßig treffen sich die Weiterbildungsassistenten mit dem Weiterbildungsermächtigten Herrn Prof. Mohr, zum jährlichen Evaluationsgespräch über den Verlauf der Weiterbildung.
Dabei wird zunächst der bisherige Weiterbildungszeitraum analysiert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten eine Rückmeldung über ihren fachlichen Entwicklungsstand in der Weiterbildung. Hinzu kommt ein Ausblick auf die in den nächsten 12 Monaten anstehenden, nächsten Weiterbildungsschritte. Gleichzeitig bietet das Gespräch den Assistenzärzten auch die Möglichkeit, die bisherige Weiterbildung aus seiner Sicht zu bewerten und eigene Vorstellungen und Vorschläge zur Verbesserung der Weiterbildung einzubringen.
In einem standardisierten Protokoll werden die Inhalte dieses Weiterbildungsevaluationsgespräches festgehalten und von beiden Teilnehmern unterschrieben. Dieses regelmäßig erstellte, jährliche Protokoll gehört zu den Dokumentationsunterlagen der Mitarbeiter über den Verlauf der Weiterbildung und wird am Ende dieser Ausbildungszeit dem Antrag auf Zulassung zur Facharztprüfung bei der Ärztekammer Bremen beigefügt.