Mehr als zwei Jahre arbeitete das Team rund um Prof. Trappe bereits am Strukturaufbau des heute zertifizierten Zentrums, das sich mit der Behandlung von gut- und bösartigen Erkrankungen des Blutes und des lymphatischen Systems befasst. Die Auditoren von OnkoZert haben zwei Tage lang intensiv die Strukturen des Zentrums überprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass im DIAKO eine exzellente Leukämie- und Lymphombehandlung angeboten wird. Dabei wurden verschiedenste Dokumente und Akten geprüft, Tumorkonferenzprotokolle eingesehen sowie Begehungen des Zentrallabors, der Tagesklinik und der Leukämie-Lymphom-Station 4A durchgeführt sowie die ansässigen Kooperationspartner besucht.

Aufbau und Etablierung

„Ein Zentrum nach den Anforderungen einer Zertifizierung aufzubauen, ist wahnsinnig arbeits- und zeitintensiv, besonders, wenn man bedenkt, dass es vor 2020 noch gar keine Zertifizierung für Zentren für Hämatologische Neoplasien gab“, klärt Prof. Trappe auf. „Mit dem Startschuss dieser Neuerung haben wir unser Zentrum 2020 gegründet und im darauffolgenden Jahr bereits mit dem Aufbau begonnen.“ Für eine Zertifizierung dieser Art müssen verschiedenste Strukturvorgaben erfüllt werden. So müssen beispielsweise Kooperationen mit vorgeschriebenen Partnern sowie eine Tumorkonferenz etabliert, Qualitätsmaßnamen sichergestellt und an Ringversuchen teilgenommen werden. Zudem muss eine Mindestanzahl von 75 Erstpatienten und eine Studienquote von 5 Prozent erreicht werden, die deutlich macht, an wie vielen klinischen Studien ein Zentrum in einem Jahr teilgenommen hat. „Wir gehen in vielen Bereichen weit über die Minimalanforderung hinaus“, schildert Prof. Trappe in diesem Zusammenhang. „Im Jahr 2022 haben wir die Mindestanzahl der Primärfälle bereits um 39 Patientinnen und Patienten überschritten, 2023 lagen wir bei weit über 200 Fällen, Tendenz steigend. Auch bei der Studienquote liegen wir durchgehend bei > 20 Prozent.“ 

Maximalspektrum an Behandlungsoptionen

Neben der hohen Strukturqualität, die sich beispielsweise durch sehr hohe Fallzahlen, umfangreiche Schulungsnachweise, qualifizierte Mitarbeitende, zahlreiche Kontrollmechanismen, sowie eine extrem hohe Qualität der Tumorkonferenz auszeichnet, war insbesondere die enge Einbindung des Kieler Referenzzentrums für Hämatopathologie und die enge Kooperation zur allogenen Transplantation und CAR-T-Zell-Therapie mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein positiv aufgefallen.

„Die Integration einer Live-Mikroskopie durch einen Referenz-Hämatopathologen wie wir sie während unserer Tumorkonferenzen durchführen, ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, auf das wir sehr stolz sind“, betont Prof. Trappe. „Wir behandeln alle Krankheiten, die es in unserem Fachbereich gibt, da wir mit allen hämatologisch-onkologischen Praxen aus ganz Bremen und Bremerhaven kooperieren. Viele Bereiche können wir direkt hier im Haus abdecken und was wir nicht abdecken können, machen wir mit einem Partner, der es ganz besonders gut kann. So garantieren wir unseren Patientinnen und Patienten das Maximalspektrum an Behandlungsoptionen.“

Für die weitere Entwicklung der Hämatologie und Onkologie am DIAKO war diese Zertifizierung überaus wichtig, da hierdurch nun auch nach außen der hohe Behandlungsstandard in der Leukämie- und Lymphombehandlung im DIAKO verdeutlicht werden kann.

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