Adipositas ist eine Krankheit

bei der es zu einer übermäßig hohen Ansammlung von Fettgewebe im Körper kommt. Die Auswirkungen sind beträchtlich: Neben der reduzierten Lebensqualität und Leistungsfähigkeit kann es zu einer Reihe von Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ II, Leberverfettung und erhöhtem Blutdruck kommen. Auch das Krebsrisiko steigt durch chronisches Übergewicht. Deshalb sind die rechtzeitige Diagnose und Behandlung der Erkrankung sehr wichtig.

»Die konservative und auch medikamentöse Behandlung bringt bisher nur geringe Erfolge. Zurzeit bewirkt meist nur die chirurgische Therapie auf Dauer eine relevante Gewichtsreduktion und eine damit verbundene Senkung des Risikos für Folgeerkrankungen«, erklärt Chirurgie-Chefarzt Professor Dr. Stephan M. Freys. Tatsächlich habe sich gezeigt, dass weniger als fünf Prozent der Betroffenen, die sich in einer konservativen Behandlung (Ernährung, Verhaltenstraining, Bewegung) befinden, langfristig ihr Gewicht relevant reduzieren können.

Ursache

Die Ursachen für Adipositas sind vielfältig. Die Erkrankung beginnt durch eine erhöhte Kalorienaufnahme, aber auch weitere Faktoren des Alltags wie Stress fördern Adipositas. »Erstmals in der Evolution ist Essen für viele Menschen jederzeit und überall verfügbar – dabei sind unsere Körper darauf programmiert, dass Essen etwas Wertvolles und Überlebensnotwendiges ist. Unsere Reflexe und Hormone haben sich noch nicht angepasst«, erläutert Oberärztin Dr. Elena Junghans. Hinzu kommt, dass die körperliche Aktivität abgenommen, der Alltagsstress durch Reizüberflutung, Zeit- oder Leistungsdruck dafür zugenommen hat. Adipöse Menschen erfahren zudem Stress durch Stigmatisierung, was die Erkrankung zusätzlich fördert. »Die Betroffenen werden mit Vorwürfen konfrontiert, sie sollen sich zusammenreißen und weniger essen. Solche Aussagen zeugen lediglich von Unwissenheit und Überforderung. Es handelt sich bei Adipositas um eine ernste Erkrankung, die unbedingt behandelt werden muss«, betont die erfahrene Adipositas-Chirurgin.

Operation

Eine Operation kann bei einer Adipositas-Erkrankung das Langzeit-Sterblichkeitsrisiko um bis zu 40 Prozent senken. Die aktuell häufigsten Eingriffe sind die Schlauchmagen- und die Magenbypass-Operation. »Schlauchmagen bedeutet, dass der Magen verkleinert wird, sodass er nach der Operation etwa die Größe einer Banane hat. Dadurch wird das Nahrungsvolumen reduziert«, so Junghans. Beim Magen-Bypass wird zusätzlich zu der Magenverkleinerung eine innere Umleitung am Dünndarm vorgenommen, damit Nahrung nur teilweise aufgenommen werden kann. Chefarzt Professor Freys: »Ziel der Operationen sind natürlich eine Gewichtsreduktion, aber auch besonders die Besserung oder Vermeidung der Folgeerkrankungen.«

Share it, if you like it.