Angst vor langen Autofahrten, öffentliche Veranstaltungen meiden – das sind nur zwei von vielen Situationen, die Luca Marie nur zu gut kennt. Die 26-Jährige leidet bereits seit ihrem 16. Lebensjahr an der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) „Morbus Crohn“. Die immer wiederkehrenden Symptome, wie krampfartige Bauchschmerzen und Fieber bis hin zu Appetit- und Gewichtsverlust sowie chronischem Durchfall, treten in den meisten Fällen in unregelmäßigen Schüben auf, welche die Betroffenen ein Leben lang begleiten. Außerdem besteht die Gefahr von möglichen Folge- oder Begleiterkrankungen.

Bei Luca Marie war dies der Fall. Aufgrund von starken Bauchschmerzen wurde sie von Prof. Dr. Stephan M. Freys, Chefarzt der Chirurgischen Klinik und Leiter des Darmkrebszentrums am DIAKO, am Magen operiert. „Grund für den Eingriff war ein Zwerchfellbruch, auch Hiatushernie genannt. Dieser entsteht, wenn sich Teile des Magens, seltener auch andere Organe, durch das Zwerchfell aus dem Bauch- in den Brustraum schieben, wobei lebenswichtige Funktionen beeinträchtigt werden können“, erläutert Freys. Auch wenn es keinen Hinweis gibt, dass der Zwerchfellbruch mit Luca Maries Morbus Crohn Erkrankung in Verbindung steht, hat sie bereits einige Krankenhausaufenthalte hinter sich, bei der ein Zusammenhang mit ihrer Vorerkrankung nicht ausgeschlossen werden konnte.

Auswirkungen und Behandlungsmethoden

CED-Erkrankungen wie Morbus Crohn gelten derzeit als nicht heilbar. Um die Entzündungswerte zu minimieren, können unterschiedliche medikamentöse Behandlungsmethoden mit entzündungshemmenden Substanzen, Kortison, Immunsuppressiva, Zytostatika, Antibiotika sowie Antikörpern, oder oft auch Kombinationen dieser Mittel, angewendet werden. In seltenen Fällen können auch spezialisierte Operationen erforderlich sein. Außerdem sind jährliche Magen- und Darmspiegelungen unumgänglich.

„Die Symptome reichen eigentlich vom Mund bis zum Enddarm“, schildert Luca Marie. „Bei mir starten die Schübe häufig mit Aphten in der Mundregion, gereizten Schleimhäuten und Übelkeit, auf die ein erhöhter Entzündungswert im Stuhl folgt. Ich steige dann direkt auf Schonkost um, um zu versuchen, einem schlimmeren Verlauf entgegenzuwirken. Außerdem mache ich seit 2018 Atem- und Entspannungsübungen, um meinen Körper besser zu kontrollieren.“ Betroffene werden zudem in ihrer Selbstwahrnehmung geschult und lernen, besonders achtsam mit sich umzugehen. Auch therapeutische Unterstützung, der Besuch einer Selbsthilfegruppe sowie ein Kur- oder Reha-Aufenthalt können hilfreich sein. „Es ist wichtig, darüber zu sprechen, aktiv am Leben teilzunehmen und zu merken, ich bin nicht allein.“

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