Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit Beeinträchtigung der Lebensqualität

Arthrose im Kniegelenk und die damit verbundenen Schmerzen beeinträchtigen die Bewegungsfreiheit und damit die Lebensqualität, denn Mobilität bedeutet gerade im Alter den Erhalt von Eigenständigkeit und selbstbestimmtem Leben. Aber ist ein Gelenkersatz in höherem Alter überhaupt noch problemlos möglich?

Professor Dr. Michael Bohnsack, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung des DIAKO, erklärt, dass auch ältere Menschen keine Angst vor solch einem operativen Eingriff haben müssen: »Viele sorgen sich um die Narkose, dabei ist diese heute viel schonender als früher.« So sei beispielsweise das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks auch mit Rückenmarksnarkose – also ohne Vollnarkose – möglich.

Minimalinvasiven Eingriff

Der Eingriff selbst dauert etwa eine Stunde, ist also vergleichsweise recht kurz – genau wie die Erholungsdauer. Da es sich bei dieser Operation um einen minimalinvasiven Eingriff handelt, wird nur mit kleinen Schnitten gearbeitet. »Es gibt kaum Blutverlust, was wiederum bei der Regeneration und schnellen Mobilisierung hilft«, erläutert der Gelenkexperte. Die Patient:innen können – unabhängig vom Alter – am Tag nach der OP aufstehen, nach drei bis vier Tagen wieder laufen und Treppen steigen und somit das Krankenhaus verlassen. »Bei älteren Menschen bringen lange Liegezeiten auch die Gefahr von Begleiterkrankungen wie Lungenentzündung mit sich. Die minimalinvasive Therapieform hat also gerade für sie den Vorteil, nach dem Eingriff schnell wieder mobil zu sein«, betont Bohnsack.

Wichtig ist außerdem ein gutes Schmerzkonzept.

»Der große Oberschenkelmuskel zieht gewissermaßen an der Wunde, daher kann es schmerzhaft sein, das Bein zu bewegen. Damit trotzdem das Bein normal belastet wird, verabreichen wir eine individuell zugeschnittene Menge Schmerzmittel«, so der Chefarzt. Dabei wird besonders bei älteren Patient:innen berücksichtigt, welche Medikamente zusätzlich eingenommen werden und welche Begleiterkrankungen gegebenenfalls bestehen. Dafür hat das DIAKO Schmerzspezialist:innen, wie die sogenannte Pain Nurse, im Haus.

Ältere Patient:innen sind häufig besorgt, ob ein künstliches Kniegelenk auch bei einer Osteoporose eingesetzt werden kann. »Moderne Knie-Endoprothesen sind sogenannte Oberflächenprothesen. Dabei entfernen wir nur die verschlissene Knorpeloberfläche – nicht die Knochen im Kniegelenk – und ersetzen diese durch eine neue, künstliche Oberfläche«, erklärt der Gelenkexperte. »Knochen, Bänder und Muskeln bleiben intakt. Da das Implantat mit Knochenzement fixiert wird, spielt auch eine Osteoporose keine Rolle. Das ist wie bei einer Zahnkrone, die ebenfalls zementiert wird – durch die Oberflächenprothese wird der Knochen im Knie geschont und der Druckschmerz durch die chronische Überbelastung verschwindet vollständig.«

Besonders für ältere Patient:innen eine sinnvolle Option

Im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung unter der Leitung von Chefarzt Professor Dr. Michael Bohnsack finden jährlich rund 850 Eingriffe für Knie-Endoprothesen statt. Diese Operationen werden minimalinvasiv durchgeführt, teilweise sogar nur mit Rückenmarksnarkose. 

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