Dysplasie bezeichnet eine oberflächliche Zellveränderung am Gebärmutterhals, was in einigen Fällen einer Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs entsprechen kann. Häufigste Ursache für Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals ist eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus, kurz HPV. Bei diesem Virus handelt es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit. Eine Impfung im Alter von 9 bis 14 Jahren (Jungen und Mädchen) schützt vor einer HPV-Infektion. Die Kosten übernimmt in der Regel bis zum 18. Lebensjahr die Krankenkasse.
Was bedeutet Dysplasie?
Die Untersuchung
Nach einem Aufklärungsgespräch beginnt auch gleich die Untersuchung. Dafür wird mit einer Kamera, die den Muttermund um ein Vielfaches vergrößert, genau geschaut, ob und wo Veränderungen der Zellen vorliegen. „Das Schöne ist, dass die Frauen bei uns parallel auf einem Bildschirm mit schauen können, wie ihr Gebärmutterhals aussieht. Auch das nimmt schon oft viele Ängste“, so die MFA. Ist eine Veränderung zu sehen – was nicht immer der Fall ist – wird eine Probe entnommen. „Der HPV-Test ist seit kurzem eine Krankenkassenleistung und wird im Rahmen der Krebsvorsorge beim Frauenarzt durchgeführt. Ein positives Ergebnis dieses Tests bedeutet aber nicht automatisch, dass eine Zellveränderung oder Gebärmutterhalskrebs vorliegt. Um das aber genau abzuklären überweisen die Gynäkologen an das DIAKO in unsere Dysplasie-Sprechstunde“, erklärt Claudia Plewinski.
Aufklärung über die HPV-Impfung
Ein Besuch der Sprechstunde kann also „ohne Befund“ enden – dann folgt keine weitere Behandlung. Sollte es sich aber tatsächlich um eine Krebserkrankung handeln, kann im DIAKO entsprechend weiterbehandelt werden. Je früher es erkannt wird, desto besser – weshalb die regelmäßige Krebsvorsorge so wichtig ist. „Und auch die Impfung gegen HPV kann schützen – HPV wird durch Geschlechtsverkehr übertragen. Es kann Jahre dauern, bis es ausbricht und zu einer Zellveränderung kommt“, betont die MFA. Viele Menschen tragen das Virus in sich – ähnlich wie Lippenherpes – und können es weitergeben. Nicht bei jeder oder jedem (denn in seltenen Fällen kann HPV auch bei Männern zu einer Krebserkrankung an den Geschlechtsorganen führen) bricht die Krankheit aus. Doch um die Ansteckung zu vermeiden, wird die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr empfohlen. „Es ist meines Wissens nach die erste Impfung gegen Krebs, die es gibt. Deshalb finde ich es so wichtig, darüber aufzuklären.“
Entspannte Atmosphäre im Wartezimmer und im Team
Sollte in der Dysplasie-Sprechstunde eine Probe entnommen werden müssen, kommt es bei den betroffenen Frauen natürlich zu einer Blutung aus dem Wundbereich. Diese wird dann mit Hilfe einer Blutstillungsflüssigkeit auf einem „übergroßen Tampon“ gestillt. Dieser wird den Patientinnen unmittelbar eingesetzt und muss dann eine Stunde lange getragen werden. Während dieser Stunde bleiben die Frauen im Wartezimmer, trinken Kaffee oder Tee und kommen miteinander ins Gespräch. „Na, haben Sie auch so einen Stöpsel?“ ist ein häufig gehörter Satz im Wartezimmer der Dysplasie-Sprechstunde. „Es ist immer schön zu sehen, dass die Frauen sich austauschen und in einer entspannten Atmosphäre die Wartezeit verbringen können – obwohl sich alle ja gleichermaßen durchaus Sorgen machen“, so Claudia Plewinski.
Sprechstunde
Die gute Stimmung, die die erfahrene MFA in ihrem Team verspürt, überträgt sich auch auf die Patientinnen. „Ich bin seit 18 Jahren im DIAKO und es ist toll. Alle gehen offen und ehrlich miteinander um und man darf auch mit seiner Chefin mal Spaß haben und lachen. Diese Leichtigkeit überträgt sich dann in der Sprechstunde natürlich auch auf unsere Patientinnen. Das ist schön, denn wir möchten ihnen die Sorgen nehmen und helfen, wo wir können – egal welcher Befund am Ende herauskommt.“
Die Terminvergabe für die Dysplasie-Sprechstunde erfolgt im Sprechstundenbereich (SSB) unter T 0421-6102-4000 oder sprechstundenbereich@diako-bremen.de
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