Jubiläum in der DIAKO-Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie: Im Oktober 2012 wurde das „Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung“ erstmals erfolgreich zertifiziert. Es war in Bremen und der Region das erste dieser Art und ist bis heute das größte Zentrum im Bundesland.

Mit  standardisierten Strukturen, einem hochkompetenten und –motivierten Team von Operateuren und einer ausgeprägten interdisziplinären Kooperation hat das „Endomax“ eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben. So wurden in der vergangenen Dekade rund 15.000 Endoprothesen eingesetzt und die Zahl der jährlichen Eingriffe liegt aktuell bei rund 1.900.

Das Team der Gelenkspezialisten rund um Chefarzt Professor Dr. Michael Bohnsack ist für alle Gelenkersatzoperationen zuständig. Neben dem Einsatz von Schulter-, Knie- und Hüftendoprothesen werden komplexe Wechseloperationen durchgeführt und dank der Kooperation mit weiteren DIAKO-Fachabteilungen können auch schwerkranke Patienten behandelt werden. „Wir haben unsere Leistung in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gesteigert und gehören heute zu den großen Zentren dieser Art in Norddeutschland“, sagt Professor Bohnsack.

Die Zertifizierung medizinischer Einrichtungen im Bereich des Gelenkersatzes geht auf eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) zurück. Sie soll vor allem die Behandlungsqualität steigern und zur Verbesserung der Patientensicherheit beitragen.

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des DIAKO gehörte 2012 zu den ersten 18 Einrichtungen, die das EndoCert-Zertifikat erhielten. „Man konnte sich als Basiszentrum oder als Zentrum der Maximalversorgung zertifizieren lassen“, sagt der Chefarzt. „Wir haben uns damals ganz bewusst für die umfangreichere Variante der Maximalversorgung entschieden.“ Das bedeutet, dass die Klinik nicht nur alle 140 Kriterien der DGOOC erfüllen muss, sondern darüber hinaus auch über Strukturen verfügt, die es ihr ermöglicht,  auch Fehlstellungen und Komplikationen behandeln zu können.

Überprüft werden unter anderem das  Leistungsspektrum in Diagnostik und Therapie, die Anzahl der Operationen bezogen auf verschiedene Indikatoren, die Patientenversorgung, die Teilnahme an Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie wissenschaftliche Arbeiten.

Während der OP unterstützt die Operationstechnische Assistentin Sarah Adou die Mediziner.

Ein erfahrenes Team von Operateuren

Herzstück des Endoprothetikzentrums sind die kompetenten Operateure und die Menge der Operationen. In einem Zentrum der Maximalversorgung müssen gut ausgebildete und erfahrene Hauptoperateure tätig sein. Die Mindestmenge der endoprothetischen Eingriffe liegt bei 200 pro Jahr. „Unser Team besteht aus vier Senior-Hauptoperateuren und einem Hauptoperateur sowie derzeit einem in Ausbildung befindlichen Hauptoperateur“, berichtet Professor Bohnsack. Sie alle kommen auf weit mehr als die pro Jahr geforderten 50 Operationen pro Hauptoperateur bzw. 100 endoprothetischen Eingriffe pro Senior-Hauptoperateur. „So ist sichergestellt, dass die Operateure über die nötige Erfahrung verfügen“, sagt der Chefarzt.

Detaillierte Dokumentationen

Jeder Eingriff muss exakt geplant und detailliert dokumentiert werden. „Während der Operation überprüfen wir zweimal mit sogenannten bildgebenden Verfahren den genauen Sitz der Endoprothese. Diese wurde zuvor in Bezug auf Größe,  odell und Lage exakt auf den Patienten angepasst“, berichtet er. 

Nach der OP erfolgt die genaue Dokumentation des Eingriffs. Nur so kann eine Vergleichbarkeit mit den Eingriffen anderer Kliniken hergestellt und die Behandlungsqualität  berprüft werden. Qualitätsmanagerin Dr. Annemarie Dunger dokumentiert die zeitliche Länge jeder OP, die exakte Lage der Prothese und weitere Parameter. Zudem werden die Patienten zur OP und dem Behandlungsergebnis eingehend  befragt. Die Dokumentation der Ergebnisse ist wichtig, um Standards immer wieder überprüfen und die exzellente Behandlungsqualität aufrechterhalten zu können. Inzwischen ist die Standardisierung im DIAKO so weit fortgeschritten, dass die Operationen sich von ihrer zeitlichen Dauer her kaum noch unterscheiden. „Wir operieren Hüftendoprothesen in der Regel innerhalb von einer Stunde und haben dabei Abweichungen von wenigen Minuten gemessen“, gibt  Professor Bohnsack ein Beispiel.

Die Routine bei diesen Operationen bedeutet aber keinesfalls, dass die Operateure unaufmerksam sind. Ganz im Gegenteil: Die langjährige Erfahrung und die exakte Dokumentation aller Eingriffe ermöglicht eine exzellente Patientenversorgung. Die Operateure bleiben dabei stets in höchstem Maße aufmerksam.

Jährlich auditiert

Das Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung wird jährlich auditiert und in einem Rhythmus von drei Jahren zertifiziert. Die aktuelle Zertifizierung ist bis zum Jahr 2025 gültig. Der Vorteil solcher Zentren, von denen es in Deutschland mittlerweile rund 500 gibt, ist der Qualitätsvorteil für die Patienten. Heute müssen Patienten, die wegen einer Hüft-OP ins Krankenhaus kommen, in der Regel nur noch vier Tage dort verbringen. Vor zwanzig Jahren lag die durchschnittliche Verweildauer noch bei 17 Tagen. Und auch die Rehadauer hat sich stark verkürzt. „Diese Erfolge“, so Professor Bohnsack, „wären ohne die damalige Qualitätsoffensive der Fachgesellschaft sicher nicht eingetreten.“ Integraler Bestandteil des Endomax ist die leistungsfähige Physikalische Therapie. Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie Masseure behandeln nach modernsten Erkenntnissen unter Berücksichtigung altbewährter und& alternativer Methoden. Und ebenso wichtig sei der Behandlung der Patientinnen und Patienten ist die professionelle und zugewandte Pflege auf den orthopädischen Stationen. Auch sie ist ein echter Erfolgsfaktor für die schnelle Genesung unserer Patientinnen und Patienten.

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