Geschäftsführende Oberärztin Dr. Karin Schmitz spricht im Weserreport über innovative Immuntherapien 

Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung der Plasmazellen, die für die Antikörper-Produktion im Immunsystem verantwortlich sind. Durch die Entartung dieser Plasmazellen, sogenannte „Myelom-Zellen“, entstehen Klone, die sich im Knochenmark oder in anderen Organen ansiedeln -  meist in Form sogenannter Plasmazell-Nester. Aufgrund dieser Verbreitung im gesamten Körper spricht man auch von einem „Multiplen Myelom“. Häufig zeigen sich erste Symptome durch Schmerzen oder Brüche infolge von Knochenveränderungen, die bildgebend per CT oder MRT erkannt werden. Diagnostiziert wird das Myelom in der Regel durch eine Kombination aus Bildgebung und Blutuntersuchungen, häufig im Rahmen von Routinekontrollen. 

 

Die Standard-Behandlung besteht aus einer Kombination aus zielgerichteten Antikörpern, immunmodulatorischen und chemotherapeutischen Substanzen. Diese sogenannte Induktionstherapie wird stationär eingeleitet und später ambulant fortgesetzt – etwa in der Hämato-/onkologischen Tagesklinik des DIAKO Krankenhaus Bremen oder in den niedergelassenen Praxen für Hämatologie und Onkologie der Umgebung. Im Anschluss erfolgt in vielen Fällen eine Hochdosis-Chemotherapie mit Stammzelltransplantation in der Klinik für Hämatologie und Onkologie im DIAKO Bremen. 

 

Sollte es es nach einigen Jahren zu einem Rückfall kommen, können im DIAKO Krankenhaus Bremen neue Substanzen eingesetzt werden. Eine vielversprechende Option stellt dabei der Einsatz bispezifischer Antikörper dar. Diese binden sowohl an die Tumorzellen als auch an bestimmte Immunzellen, aktivieren damit das körpereigene Abwehrsystem und lenken es gezielt gegen den Krebs. 

 

Diese Therapie eröffnet besonders „Hochrisiko-Patienten und -Patientinnen“ neue Perspektiven. Sie ermöglicht in vielen Fällen ein um mehrere Jahre längeres Überleben bei gleichzeitig verbesserter Lebensqualität – selbst dann, wenn frühere Behandlungen nicht mehr ausreichend wirksam waren. 

 

Die Expertin:

Dr. Karin Schmitz ist geschäftsführende Oberärztin der Klinik für Hämatologie und Onkologie, Koordinatorin und Stellvertretende Leiterin des Zentrums für Hämatologische Neoplasien am DIAKO Krankenhaus Bremen. Die Hämatologie und Onkologie (Medizinische Klinik II) ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit gut- und bösartigen Erkrankungen des Blutes, bösartigen Erkrankungen der Lymphknoten und des lymphatischen Systems sowie bösartigen soliden Tumoren befasst.

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