Die Behandlung von Hüftbeschwerden fußt auf drei Achsen: Der konservativen nicht-operativen 
Therapie, der gelenkerhaltenden Hüftchirurgie und dem Gelenkersatz. „Es ist unsere Aufgabe, den Patientinnen und Patienten alle Therapieoptionen zu erklären und durch gute Beratung und Empfehlungen die beste Methode zu finden. Dabei spielen Faktoren wie das Alter, der Grad der Beschädigung sowie die individuellen Lebensumstände eine wichtige Rolle“, erklärt Prof. Dr. Michael Bohnsack, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung im DIAKO.

„In der Regel werden Patientinnen und Patienten von ihrem Hausarzt in unsere Klinik überwiesen, wenn die konservative Therapie durch Krankengymnastik nicht ausreichend angeschlagen hat“, führt der Professor fort. „Speziell bei Betroffenen, die mit Schmerzen nach Verletzungen zu uns kommen, versuchen wir natürlich in erster Linie durch gelenkerhaltene Maßnahmen die natürliche Funktion des Hüftgelenks zu bewahren.“

Gelenkerhaltende Verfahren

Ein besonders präzises und schonendes gelenkerhaltendes Operationsverfahren ist hier die Hüftarthroskopie (Hüftspiegelung). Dabei werden eine kleine Kamera sowie die notwendigen Mikroinstrumente zur Untersuchung und Behandlung minimalinvasiv in das Gelenk eingeführt. Zur Vorbereitung auf diesen Eingriff wird im DIAKO neben dem Röntgen zusätzlich noch eine Kernspintomografie (MRT) durchgeführt, die dazu dient Weichteilstrukturen wie Knorpel, Sehnen, oder Bänder besser zu erkennen. „Eine Hüftspiegelung nach einer Verletzung bieten nicht viele Kliniken an, daher kommen Patientinnen und Patienten aus ganz Norddeutschland für dieses Verfahren ins DIAKO“, so Prof. Bohnsack.

Langlebiger Gelenkersatz

Auch die Endoprothetik entwickelt sich kontinuierlich weiter. Während künstliche Gelenke früher maximal 10-15 Jahre hielten, haben sie aktuell Standzeiten von über 25 Jahren. Laut Prof. Bohnsack liegt dies vor allem am veredelten, gehärteten Kunststoff, der heutzutage verwendet wird und die Abriebproblematik minimiert. Aufgrund dieses medizinischen Fortschritts brauchen ältere Patientinnen und Patienten in der Regel nur noch eine Hüft-OP. Dies sieht man auch an den deutlich sinkenden Zahlen für Wechseloperationen. Die Zahl der Erstoperationen steigt hingegen jedes Jahr, da Endoprothesen aufgrund der langen Haltbarkeit auch immer attraktiver für jüngere Menschen werden. „Der Gelenkersatz ist nicht umsonst als erfolgreichste OP des letzten Jahrhunderts gewählt worden – er ist mit Abstand die dankbarste Operation, da Betroffene schnell und lange schmerzfrei sind“, betont Prof. Bohnsack.

„Die Medizin ist immer im Wandel“, sagt der Chefarzt abschließend. „Man muss die Augen aufhalten und für seine Patientinnen und Patienten das Beste mitnehmen, um Ihnen nach Verletzungen oder Verschleiß in jedem Fall die höchstmöglichste Lebensqualität zurückzugeben.“

Share it, if you like it.