Doppelte Achterbahnfahrt

Um Majas Erzählungen gerecht zu werden, müssen wir am Anfang ihrer Krankheitsgeschichte beginnen, denn die Diagnose Brustkrebs beschäftigte sie schon deutlich länger. 2014 spürte die damals 37-jährige Bremerin erstmalig einen Knubbel unter ihrer rechten Achsel. Als dieser über Wochen hinweg nicht verschwand, war das Krankheitsbild recht schnell klar – Diagnose Brustkrebs.

Nachdem Majas Krebserkrankung im Rahmen zahlreicher Untersuchungen und einer notwendigen Operation besiegt worden schien, wurde dann, Jahre später, bei ihrer Nachsorgeuntersuchung erneut ein kleiner Punkt von ca. 0,6 mm an der Naht ihrer vorherigen OP gefunden. Obwohl der Punkt über einige Jahre hinweg unauffällig blieb, wurde bei Majas Untersuchung im Juni 2022 dann doch ein deutliches Wachstum sowie ein weiterer kleiner Tumor entdeckt, was dazu führte, dass Maja zum zweiten Mal einen positiven Befund auf Brustkrebs bekam. „Ich habe mich gefühlt, als hätte mich jemand immer wieder in eine Achterbahn gesetzt, ohne zu fragen, ob ich überhaupt noch eine Runde fahren will“, beschreibt die heute 47-jährige den Moment ihrer zweiten Diagnose. „Es ist wichtig mutig zu sein und den Krebs zu akzeptieren, statt sich vor der Diagnose zu verschließen. Mir gefallen Floskeln wie „Kampf gegen den Brustkrebs“ nicht, da ich der festen Überzeugung bin, dass man seine Krankheit bewusst annehmen muss, um sowohl körperlich als auch psychisch zu heilen. Dabei hat mir besonders Yoga geholfen, mein positives Körpergefühl zurückzuerlangen“, erklärt Maja in unserem Gespräch. Sie entschied sich unüblicher Weise gegen eine Chemo und stattdessen für eine Anti-Hormontherapie als Behandlungsmethode. Da bei Maja ein hormonell bedingter Brustkrebs diagnostiziert wurde, bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung bei ihr anschlagen würde. Nach erfolgreicher Therapie konnte Maja dann am 26. September 2022 im Brustkrebszentrum am DIAKO operiert werden. Begleitet haben sie dabei Dr. Karen Wimmer-Freys, Chefärztin der Frauenklinik, und Rebekka Schult, unsere Breast Care Nurse der Station 6A.

Zurück in den Alltag

Nach einem zweiwöchigen Aufenthalt wurde Maja Anfang Oktober 2022 aus dem DIAKO entlassen. „Körperliche Einschränkungen hatte ich ehrlich gesagt so gut wie keine“, berichtet sie positiv. „Bis auf leichte Schwindelanfälle aufgrund der Medikamente, konnte ich schnell wieder mit sportlichen Aktivitäten starten und meinem Job nachgehen. Heute macht Maja eine Weiterbildung im Bereich Büromanagement und verhilft nebenbei krebskranken Menschen mit Yogastunden und Öl-Massagen zu mehr Lebensqualität. Zusätzlich steht sie den Betroffenen als psychoonkologische Beraterin zur Seite und ist Mutter von zwei Kindern. Ihr langfristiges Ziel ist es ein eigenes Gesundheitszentrum zu gründen, dass ganz ohne den „Krebsstempel“ funktioniert. Sie möchte Menschen mit ähnlichen Schicksalsschlägen dabei unterstützen, in ihren Alltag zurückzukehren und Ihnen gleichzeitig das Gefühl geben, dass sie sich dabei in keiner Weise einschränken müssen und das Leben in vollen Zügen genießen dürfen. Ab Frühjahr 2024 bietet Maja ihre Yogastunden nun auch in den Gesundheitsimpulsen auf unserem DIAKO Campus an, um unseren Krebspatienten Mut zu machen, ihren Körper so zu akzeptieren und lieben zu lernen, wie er ist.

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