Krankenhauszukunftsfonds
Bund und Land fördern Digitalisierungsprojekte mit 3,5 Millionen Euro
Die Coronavirus-Pandemie hat deutlich gemacht, welche Vorteile die Digitalisierung mit sich bringen kann. Vor allem im Gesundheitswesen wurde der Nachholbedarf deutlich. Allerdings fehlte vielen Kliniken der finanzielle Spielraum für Zukunftsprojekte und den Ausbau ihrer IT-Infrastruktur.
Deshalb haben Bund und Länder mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) Fördermittel in Höhe von insgesamt 4,3 Milliarden Euro bereitgestellt, um die Digitalisierung und Erhöhung der Cybersicherheit von Kliniken zu unterstützen. Auf Anregung des DIAKO-Geschäftsführers Walter Eggers hatte auch unser Krankenhaus Fördermittel beantragt und kürzlich den Förderungsbescheid erhalten. Mit insgesamt 3,5 Millionen Euro fördern Bund und Land die IT- und Digitalisierungsvorhaben des DIAKO.
Projektkoordinatorin Christin Chairsell berichtet, dass vor allem Projekte zur digitalen Behandlungsdokumentation und zur IT-Sicherheit umgesetzt werden sollen. Eine Vorgabe des Gesetzgebers ist, dass 15 Prozent der Gelder in IT-Sicherheit investiert werden müssen. Insgesamt sechs Projekte werden durch Fördermittel unterstützt. Dazu zählt der Aufbau einer Datenplattform (HCM, Healthcare Content Management), mit der der ärztliche Dienst durch elektronische Patientendaten unterstützt wird. Ein weiteres Projekt beinhaltet den digitalen Anschluss der bildgebenden Geräte (Sonographie, Endoskopie, EKG) an das HCM. Zudem sollen die elektronische Pflegedokumentation und Medikation modernisiert werden. Ein weiteres Vorhaben beinhaltet die Anwendung des Krankenhausinformationssystems iMedOne als mobile App. Damit sollen Ärzte und Pflegende das System auf mobilen Endgeräten, zum Beispiel Tablets, nutzen können. Weitere geförderte Projekte sind Vorhaben zur sicheren und schnellen Authentifizierung der Mitarbeiter zunächst an den IT-Arbeitsplätzen der Zentralen Notaufnahme (sogenannte Single-Sign-On-Lösung) sowie die Erweiterung und Optimierung der IT-Infrastruktur. Sie legt die technische und infrastrukturelle Grundlage für die gesamten geförderten Projekte. Dazu gehören die Erweiterung vorhandener Backup-Lösungen inklusive Lizenzen und Speicherplatzerweiterung, die Modernisierung der WLAN-Infrastruktur sowie zusätzliche Lizenzen für weitere Arbeitsplätze und Tablets.
Christin Chairsell berichtet, dass neben den geförderten Projekten noch eine Reihe weiterer gesetzlicher Vorhaben aus dem KHZG, wie beispielsweise die Einführung eines elektronischen Patientenportals, umgesetzt werden müssen. Sie betont, dass die Mitarbeit aller Bereiche des DIAKO erforderlich sein wird, um die entsprechenden Projekte realisieren zu können. Die IT-Abteilung werde sich personell verstärken, um die Projekte fristgerecht bearbeiten zu können. Zwei neue Mitarbeitende werden im zweiten Halbjahr zum Team stoßen. Im DIAKO wurde zusätzlich ein Steuerungskreis Digitalisierung/ KHZG etabliert, um alle Digitalisierungsprojekte und Anforderungen zu priorisieren und zu lenken.
Übrigens: Um Fördergelder zu erhalten, ist die Teilnahme am sogenannten DigitalRadar verpflichtend. Dabei handelt es sich um eine Befragung, mit der der Reifegrad der Digitalisierung der Krankenhäuser gemessen werden soll. Die erste Teilnahme hatte das DIAKO im Dezember 2021 erfolgreich absolviert, eine zweite Erhebung ist im Jahr 2023 geplant.
Text: Lothar Steckel