

DIAKO eröffnet Klinik für Urologie und Kinderurologie
Am 1. Mai 2013 nimmt die Klinik für Urologie und Kinderurologie im DIAKO mit erst einmal zehn Betten ihre Arbeit auf. Fachlich wird ein breites Spektrum abgedeckt mit Schwerpunkten in der Behandlung urologischer Tumorerkrankungen, der minimal-invasiven Steintherapie sowie der operativen Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung. Chefarzt ist der 40-jährige Urologe Dr. Martin Sommerauer.
Die Urologie ist im Vergleich zu anderen Disziplinen ein junges Fachgebiet. Erst 1970 wurde ihre Eigenständigkeit in Deutschland anerkannt. Inzwischen arbeiten hierzulande rund 5000 Fachärzte. Trotz der Spezialisierung ist das Aufgabenfeld der Urologen umfangreich. Sie kümmern sich um Entzündungen von Nierenbecken, Blase und männlichen Geschlechtsorganen, behandeln Nieren- und Harnleitersteine, befassen sich mit Harninkontinenz, diagnostizieren und therapieren bösartige Tumore sowie die Vergrößerung der Prostata und gelten, da viele Krankheiten männerspezifisch sind, allgemein als „Männerarzt“. Und das, obwohl fast ein Drittel der Patienten weiblich ist.
Zu den wichtigsten Aufgabenbereichen der Urologen zählt die Behandlung von Prostatakrebserkrankungen. Das ist auch ein Schwerpunkt der neuen DIAKO-Klinik. „Prostatakrebs ist mit über 60.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Tumorerkrankung bei Männern in Deutschland“, sagt Dr. Martin Sommerauer und fügt an: „Frühzeitig erkannt, ist er jedoch gut behandelbar.“
Der Facharzt rät allen Männern, spätestens ab dem 45. Lebensjahr zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. „Die Untersuchung ist für den Patienten weder aufwändig noch schmerzhaft und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch.“ Aber nicht nur die Prostata sollte ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig untersucht werden, auch der Hoden ist gefährdet. „In jüngster Zeit haben wir eine Zunahme der Hodenkrebserkrankungen bei jungen Männern festgestellt. Durch die mittlerweile fehlende Untersuchung der Hoden im Rahmen der Musterung ist eine wichtige Vorsorgeuntersuchung für die Männer entfallen. Auch wenn der Hodentumor insgesamt eine eher seltene Erkrankung ist, so ist er doch der häufigste Tumor bei jungen Männern.“ sagt Dr. Sommerauer.
Rund ein Drittel aller Tumor-Neuerkrankungen in Deutschland fallen in den urologischen Bereich. Blasen-, Nieren- und Prostatakrebs gehören ebenso wie Hodenkrebs dazu. Die operative Behandlung dieser Tumore nimmt einen Großteil der Tätigkeiten des Teams um Dr. Sommerauer ein. Wann immer möglich, wenden die Ärzte im DIAKO schonende OP-Verfahren an. Nierentumore können somit häufig organerhaltend operiert werden. Prostatakrebs beispielsweise kann heutzutage unter bestimmten Voraussetzungen nervenerhaltend operiert werden, so dass nur geringe Nebenwirkungen auftreten.
Für die Diagnose und Therapie ist die jüngste Klinik des DIAKO nicht nur personell hochqualifiziert besetzt, sondern auch die apparative Ausstattung entspricht höchstem medizinischem Niveau. Beispielhaft sollen hier die photodynamische Diagnostik, die eine optimierte Blasentumortherapie ermöglicht, und die bipolare bzw. Plasmaresektion der Prostata genannt werden.
Neben operativen Eingriffen setzen die Urologen auch auf die medikamentöse Behandlung und Therapie in ihrem Fachbereich. Insbesondere beim Nierenzellkarzinom und beim Prostatakarzinom stehen mittlerweile neue, innovative Substanzen zur Verfügung, die auch bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen dem Patienten sehr effektiv helfen können.
Das Steinleiden kann man gemeinhin als Wohlstandserkrankung bezeichnen und die Ursachen hierfür sind vielfältig: Erbliche Vorbelastungen, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Stoffwechselerkrankungen. Zur Diagnose greifen die DIAKO-Urologen auf Röntgen- oder Computertomographie-Untersuchungen zurück. Die Therapie richtet sich unter anderem nach der Größe der Steine. Sind sie noch klein genug, können sie auf natürlichem Wege ausgetrieben werden. Dabei heißt es: viel trinken, abwarten und die so genannte Austreibung vom Arzt kontrollieren lassen. Sind die Steine größer, bietet sich bei einer bestimmten Steinzusammensetzung (Harnsäuresteine) eine medikamentöse Therapie an. Alternativ kommen endoskopische, minimal-invasive Verfahren zum Einsatz. Auch ein spezieller Steinlaser steht für die Behandlung größerer Steine zur Verfügung.
Mit zunehmendem Alter sind immer mehr Männer von dem Problem einer gutartigen Prostatavergrößerung betroffen. Ab dem siebten Lebensjahrzehnt leiden mehr als 50 Prozent an den unangenehmen Symptomen wie einem abgeschwächten Harnstrahl, häufigem nächtlichen Gang zur Toilette und teilweise starkem Harndrang. Die Prostatavergrößerung hat allerdings nichts mit Prostatakrebs zu tun, muss aber auch in vielen Fällen behandelt werden.
„Im Anfangsstadium können diese teilweise sehr unangenehmen Symptome häufig zunächst erfolgreich mit Hilfe von Medikamenten behandelt werden. Treten allerdings Probleme wie ein Harnverhalt, wiederkehrende Infektionen oder die Bildung von Blasensteinen auf, ist eine operative Maßnahme Mittel der Wahl.“ sagt der Chefarzt. Dabei setzen die Urologen vor allem auf schonende, endoskopische Techniken. Dazu gehört die so genannte transurethrale Resektion der Prostata, bei der eine kleine Schlinge durch die Harnröhre in die Drüse eingeführt wird und dort das Gewebe entfernt. Eine Weiterentwicklung dieser Methode ist die bipolare Resektion der Prostata (Plasmaresektion), mit der eine schonendere und blutungsärmere Operation möglich ist und die von Beginn an im DIAKO fest etabliert sein wird.
Die neue urologische Klinik ergänzt und vervollständigt das Fächerspektrum des DIAKO in idealer Weise. Denn die Urologie profitiert von vielen anderen Fachdisziplinen, wie der Hämatologie und internistischen Onkologie, dem Strahlenzentrum, den Chirurgen, Internisten und Anästhesisten. Dr. Sommerauer: „Das Haus bietet kurze Wege und ideale Möglichkeiten zur schnellen Abstimmung. Ich bin sicher, dass wir ein echtes kollegiales Miteinander und einen fruchtbaren interdisziplinären Austausch im Sinne der Patienten erreichen werden.“ Denn schließlich seien es die Patienten, die im Mittelpunkt der neuen Klinik stehen.