Verletzter Olympiaturner Toba im DIAKO operiert
Der Olympiaheld und Turner Andreas Toba (25) wurde am Donnerstag, 18. August, erfolgreich von Professor Dr. Michael Bohnsack im DIAKO operiert. Andreas Toba hatte sich bei den olympischen Wettkämpfen in Rio einen Kreuzbandriss zugezogen und trotz großer Schmerzen im Knie die deutsche Turn-Mannschaft mit der besten Leistung am Pauschenpferd gerettet.
Am Donnerstagvormittag hatte Professor Bohnsack, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am DIAKO, in einer knapp 90-minütigen Operation das gerissene Kreuzband ersetzt und den Innen-Meniskus genäht. Professor Bohnsack geht davon aus, dass Andreas Toba schon bald wieder mit leichten sportlichen Übungen beginnen kann.
Der 25-Jährige Toba aus Hannover hatte sich im Mannschaftswettbewerb am Boden bei der Landung nach der ersten Akrobatikbahn das Kreuzband im rechten Knie gerissen und konnte nur gestützt von Helfern die Matte verlassen. Sein Kollege Fabian Hambüchen schaute entsetzt zu. Dennoch turnte Toba weiter. Mit einem Kreuzbandriss. Er humpelte zum Pauschenpferd, weil er die am höchsten bewertete Übung drauf hat im deutschen Team. Nur mit dieser Übung hatte die Mannschaft noch eine Chance auf das Finale der besten Acht. Toba schwang sich hoch und zeigte mit 14,233 Punkten die höchste Wertung des deutschen Quartetts. Am Ende reichte es für das Team tatsächlich zum Einzug ins Finale.
Seine Entscheidung, weiter zu turnen und dabei seine Gesundheit und Karriere aufs Spiel zu setzen, habe er zu keiner Sekunde bereut, wiederholte Andreas Toba im DIAKO. Er habe seine Riege einfach ins Mannschaftsfinale bringen wollen. Jetzt muss Toba allerdings eine Pause einlegen. Sein Ziel seien nun die Europameisterschaften 2017 in der rumänischen Hauptstadt Bukarest, so Toba.
Professor Bohnsack ist mit der Familie Toba noch aus seiner Zeit in Hannover befreundet. 1993 hatten sich Marius Toba, der Vater des jetzigen Olympiahelden, und Professor Bohnsack in Hannover kennengelernt. Der ehemalige Olympiaturner Marius Toba wurde während seiner aktiven Zeit als kompromissloser Leistungssportler „Powerman“ genannt. Der gebürtige Rumäne hat dreimal an den Olympischen Spielen teilgenommen, einmal für Rumänien und nach seiner Auswanderung 1990 in Atlanta (1996) und in Sydney (2000) mit der deutschen Nationalmannschaft. Michael Bohnsack arbeitete damals als junger Orthopäde in Hannover und blickte auf eine Karriere als Leistungssportler im Rudern zurück. Über seine sportärztliche Betreuung der Kaderathleten im Olympiastützpunkt Hannover entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden, eine Freundschaft mit einem zusätzlichen medizinischen Aspekt. Professor Bohnsack betreut als Orthopäde Marius Toba und dessen Sohn Andreas, der in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist. Beide wurden bereits mehrfach von ihm operiert , um die sportliche Leistungsfähigkeit wieder herzustellen.